Anspruchsvolle Werke hervorragend gemeistert
Ootettenchor Friesoythe und Orchester mit zwei Vertonungen des „9e Deum“
FRIESOYTHE – Hymnischer Chorgesang, Achtelketten der Oboen, Streicher, Pauke und silberglänzender Trompetenklang: So begann Georg Friedrich Händels „Te Deum“jetzt bei einem festlichen Konzert in der Friesoyther St. Marienkirche, das vom Mozartchor Hagen gemeinsam mit dem Motettenchor Friesoythe gestaltet wurde, begleitet vom Staatssinfonieorchester Königsberg unter der Gesamtleitung von Heinrich Kleine Siemer.
Händel komponierte sein „Dettinger Te Deum“nach dem „Messias“. Das 45-minütige Werk verlangt mit seinen 13 Chornummern einiges von den Chorsängern. Trotz kleinerer Intonationsunsicherheiten gestalteten die beiden Chöre die mit komplexer Polyphonie ausgestatteten Sätze gut ausbalanciert.
Christoph Scheeben sang mit hervorragend geführter Bassstimme drei größere Soli in willkommener Abwechslung zu den teils wuchtigen Chorsätzen. Seine gute Deklamation konnte er auch bei den ausgiebigen Koloraturen eindrucksvoll beibehalten. Martin Luther betrachtete das auf den frühchristlichen Bischof Ambrosius zurückgehende „Te Deum“als ein eigenes Glaubensbekenntnis. Dies hat viele Komponisten zu Vertonungen angeregt, so auch Antonin Rejcha. Sein 1825 komponiertes Werk schloss sich sehr gut an Händel an, zeigte es doch die unterschiedlichen Gestaltungsmittel, aber auch die Gemeinsamkeiten, wie bei den Chorfugen und anderen polyphonen Satzweisen. Das Orchester war um einige Bläser erweitert und wurde von der großen Orgel ergänzt, was allerdings in der Akustik des Kirchenraumes problematisch war.
Der Chor glänzte bei den großen Fugen, besonders beim „Pleni sunt coeli“mit seinen geschmeidig komponierten Sequenzen und dem „Tu Rex gloriae“mit dem gewichtigen Orgelpunkt bei „sempiternus“, damit das ewig Göttliche ausdrückend.
Beate Stanko, Sopran, und Bernd Kleine Siemer, Tenor, gestalteten mit schlanker Linienführung und wunderschönen Imitationen ihr Duett „Tu ad liberandum“. Bei einigen Chorsätzen sang das gut disponierte Solistenquartett, ergänzt durch die Altistin Kathrin Köhne, im Wechselgesang mit dem Chor, was dem Werk noch eine zusätzliche, angenehme Klangfarbe verlieh.
Am Ende des „Te Deum“heißt es: „Wir loben den Namen dein in Ewigkeit“. Dem Chor gelangen auch die letzten polyphonen Gesangslinien überzeugend. Am Ende gab es begeisterten Beifall.