Nordwest-Zeitung

Punktejagd für Spielefans im großen Laser-Labyrinth

Selbstvers­uch in dunkler Arena – „Base of Fun“in Augustfehn

- VON CHELSY HAß

AUGUSTFEHN – Adrenalin, nasse Hände, spannungsg­eladene Musik, Laserstrah­len und jede Menge blinkende Lichter – das ist die Funsportar­t Lasertag.

Das Spiel startet, eine schallende Männerstim­me verkündet, dass ich mich schnell bewegen muss. Nur Schwarzlic­ht und Neonleucht­streifen weisen den Weg. Einige Sekunden dauert es, da trifft mich der erste Infrarotst­rahl meines Gegners im Rücken – ich wurde außer Gefecht gesetzt, jedoch nur für kurze Zeit. Es ist ein Katz- und Maus-Spiel. Ich verstecke mich, schleiche um Ecken und versuche meinen Gegenspiel­er ausfindig zu machen, um mich für den Treffer zu revanchier­en.

Die Waffe, oder besser gesagt den „Phaser“, wie er genannt wird, halte ich in meinen Händen, am Oberkörper trage ich eine rot blinkende Weste. Im nebeligen Qualm suche ich meinen Gegner und finde ihn. Mein Schuss trifft sein Ziel. Dann verstecke ich mich wieder in der Dunkelheit. Adrenalin schießt durch meinen Körper, als ich gleichzeit­ig versuche zu entkommen und meinen Gegner in der blauen Weste erneut aufzuspüre­n.

Die Atmosphäre in der 800 Quadratmet­er großen Arena ist angespannt – ich bin hochkonzen­triert. Zwischen den blauen, gelben, grünen und pinken Hinderniss­en, komme ich mir vor wie eine Protagonis­tin in einem Science-Fiction-Film. Wir liefern uns ein hartes Gefecht, auf einen Treffer folgt der nächste und mit Seit 2015 betreibt Karsten Eilers (links) eine Lasertag-Arena im Ammerland. Mit Ð-Volontärin Chelsy Haß spielte er eine Runde und erklärte wie das Spiel funktionie­rt.

jeder Minute wird meine Atmung schwerer. Mal lauere ich ihm von hinten auf, mal trifft mich ein Schuss ganz unerwartet, ich werde unvorsicht­ig. Nach 15 Minuten ist das Spiel vorbei. Ich merke wie die Anspannung von mir abfällt. „Das war super fürs erste Mal, hat richtig Spaß gemacht“, sagt Karsten Eilers, Betreiber der Lasertag-Arena in Augustfehn und mein Gegenspiel­er. Spaß gemacht hat es definitiv, verloren habe ich trotzdem.

„Base of Fun“heißt die Lasertag-Arena in Augustfehn, zu der mich mein Selbstvers­uch geführt hat. Beim Lasertag trägt jeder Spieler eine Weste, die farbige Leuchten an der Brust, den Schultern und am Rücken hat – an diesen Stellen kann man mit dem „Phaser“getroffen werden. „Das sind Infrarotst­rahlen und keine echten Laserstrah­len“, erklärt Karsten Eilers. Ziel ist es, den Gegner so oft wie möglich zu „taggen“– zu markieren. Das bringt dem Team punkte ein. In der dunklen Arena lassen nur Schwarzlic­ht und Neonfarben erahnen wie das Spielfeld aussieht. Schießt man auf kleine Monitore, die sich an den Wänden befinden, können sogar Sonderfunk­tionen wie Dauerfeuer oder ein Schutzschi­ld aktiviert werden

Entstanden ist die Funsportar­t in Amerika und ist dort Kult. In Deutschlan­d ist Lasertag erst vor einigen Jahren angekommen, auch dank der Fernsehser­ie „How I Met Your Mother“. In der Serie ist Lasertag ein Hobby von Barney Stinson, der sich in Lasertag-Arenen Duelle mit Kindern leistet. Dabei sollte man es vermeiden, Jüngere zu unterschät­zen.

Das weiß auch Karsten Eilers: „Kinder sind kleiner und bewegen sind auf der Höhe der Schutzwest­e. So treffen sie leichter.“

Seit 2015 betreibt er die Arena in Augustfehn. Bis zu sechs Teams können gegeneinan­der antreten – 20 Spieler insgesamt. „Unsere älteste Spielerin war 84, die wollte das mal mit ihren Freundinne­n unbedingt ausprobier­en“, erzählt Eilers.

Ich würde definitiv wieder Lasertag spielen, denn die Atmosphäre, die dunkle Umgebung und der Adrenalin-Kick machen einfach Spaß. Beim nächsten Mal dann gegen meine Freunde.

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BILD: BASE OF FUN

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