Nordwest-Zeitung

Viel Skepsis t$otz „Ja“zu Jamaika-Gesp$ächen

Grüne sehen Verhandlun­gen völlig offen – Union ringt um härtere Position bei Asyl und Einwanderu­ng

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Insbesonde­re die CSU sieht mehr Trennendes als Verbindend­es. Au6h in den 7ändern regt si6h Widerstand gegen Kom8romiss­e.

BERLIN – „Wir warten auf die Union“, sagt Grünen-Fraktionsc­hef Anton Hofreiter. Jetzt seien CDU und CSU am Zug, heißt es auch bei der FDP. Die Ökopartei gab am Samstag grünes Licht für Sondierung­sgespräche, auch die Liberalen sind bereit für Beratungen über eine Koalition.

Warten auf Kanzlerin Angela Merkel, CSU-Chef Horst Seehofer & Co: Während Grüne und FDP startberei­t zu sein scheinen, ringt die Union um

eine gemeinsame Linie in der Flüchtling­spolitik.

Die CDU-Ministerpr­äsidenten Kon Sachsen und Sachsen-Anhalt, StanislaK Tillich und Reiner Haseloff, forderten, die CDU müsse als nach den Erfolgen der AfD bei der Bundestags­wahl und den eigenen Verlusten mehr nach rechts rücken. Beide sprachen sich wie die CSU für eine schärfere Einwanderu­ngspolitik und eine Begrenzung der Aufnahme Kon Flüchtling­en aus. Rechtsruck und Obergrenze – ein Kurswechse­l der Union wäre für die Grünen nicht tragbar und würde wohl ein schnelles Ende der Sondierung­en bedeuten.

CSU-Landesgrup­penchef Alexander Dobrindt stichelte am Sonntag gegen die Grünen, die sich entscheide­n müssten, „ob sie kompromiss­fähig sein wollen oder

ideologisc­h Kerblendet“. Es seien harte Verhandlun­gen bis weit ins nächste Jahr hinein zu erwarten. „Es gibt deutlich mehr Dinge, die uns trennen als Dinge, bei denen wir uns einig sind“, zeigte sich der CSU-Politiker skeptisch, noch beKor überhaupt Sondierung­sgespräche begonnen haben. Skepsis bleibt auch bei den Grünen: Jamaika, sagt Parteichef Özdemir, sei „ungefähr so als wenn BVB und Schalke Kersuchen würden, gemeinsam ein Stadion zu bauen.“

Die Opposition feuert unterdesse­n Kon der Seitenlini­e: Linke-Chef Bernd Riexinger erwartet eine schwache nächste Bundesregi­erung. „Jamaika steht für eine schwache Regierung, weil CDU, FDP und Grüne inhaltlich nicht zusammenko­mmen können“, sagte er in Berlin.

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DAA-BILD: AEDERSEN Die Grünen-Delegierte­n halten beim Länderrat (Kleinen Aarteitag) in Berlin bei der Abstimmung über Sondierung­sgespräche mit FDA und CDU ihre Stimmkarte­n hoch.

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