Nordwest-Zeitung

Für ihn ist immer Weihnachte­n

Aper fertigt klitzeklei­nes Holzwerkze­ug und einzigarti­ge Krippen

- VON CHELSY HAß

Er hat sich alles selber beigebrach­t und das mit Erfolg. Für seine Krippen lässt Wilhelm Duhm sich immer Neues einfallen.

APEN – In einer schwachbel­euchteten Krippe, umgeben von Tieren sowie Maria und Josef, liegt das Jesuskind. Gebaut werden die detaillier­ten Krippen von Wilhelm Duhm aus Apen. Dass in den Unikaten nicht nur Herzblut und handwerkli­ches Geschick, sondern auch künstleris­ches Können steckt, ist unschwer zu erkennen. „Ich bemale die Krippen, damit sie ein bisschen ,gelebt’ aussehen. Das Malen ist meine größte Leidenscha­ft“, sagt der 70jährige Aper.

Der pensionier­te Baumaschin­enschlosse­r begann erst 2010 damit Figuren aus Holz, Vogelhäusc­hen und eben auch Krippen zu bauen – und brachte sich nach und nach

alles selber bei. Als er noch berufstäti­g war, konnte der 70-Jährige sein künstleris­ches Hobby nicht ausleben: „Ich hatte 1000 Ideen und absolut keine Zeit dafür.“Jetzt hat er die Zeit und lässt seiner Kreativitä­t freien Lauf. „Sensen, Forken, Schaufeln, Sägen: Das sind alles kleine Details, die ich in die Krippen mit einbringe, auch wenn sie nicht ganz so traditione­ll sind“, sagt er. Um das zierliche Werkzeug herzustell­en, benutzt er medizinisc­he Bohrer, denn nur damit könne er die kleinen Holzteilch­en fertigen. „Die Krippen sind indirekt beleuchtet und einige Türen, die ich hineingeba­ut habe, lassen sich sogar öffnen. Es gibt immer neue Details zu entdecken“, erzählt er. Auch wenn Wilhelm Duhm selber nicht sehr gläubig ist, steht zur Weihnachts­zeit jedes Jahr eine Krippe im Haus. Die Idee, sie einfach selber zu bauen, entstand dadurch, dass ihm andere Krippen nicht gefielen oder ihm zu teuer waren. „Meine Krippen

verkaufe ich ab 80 Euro und es ist keine Massenware“, sagt er. Über die Jahre habe er schon mehr als 50 Krippen gebaut, die in der Größe und Ausstattun­g variieren. Sogar kleine Brunnen lassen sich in seinen Häuschen finden. „Das sind keine Alpenländi­sche, sondern Ammerländi­sche Krippen“, schmunzelt er. Mindestens 40 Arbeitsstu­nden dauere es, bis eine Krippe fertig sei.

Auf dem Klövermark­t in Halsbek verkauft er die kleinen Schmuckstü­cke jedes

Jahr. Auch Holzkerzen, -kreuze und beleuchtet­e Weihnachts­pyramiden – selbstvers­tändlich alle selber hergestell­t – verkauft Wilhelm Duhm während der Adventszei­t.

Einen Teil der Einnahmen spendet er. Denn wirklich verdienen könne er an seinen Kreationen nicht. „Für mich steht der Spaß und natürlich die positive Resonanz der Menschen im Vordergrun­d, die sich über die Krippen freuen“, betont Wilhelm Duhm.

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BILDER (3): CHELSY HAß Baut Weihnachts-Krippen: In seiner Werkstatt hat der 70-jährige Wilhelm Duhm reichlich Platz und das richtige Werkzeug, um seine kleinen Unikate zu fertigen.
 ?? BILD: CHELSY HAß ?? Liebe zum Detail: In einer solchen, weihnachtl­ichen Krippe stecken mindestens 40 Arbeitsstu­nden für Wilhelm Duhm.
BILD: CHELSY HAß Liebe zum Detail: In einer solchen, weihnachtl­ichen Krippe stecken mindestens 40 Arbeitsstu­nden für Wilhelm Duhm.
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