Anschlag konkret geplant
Mutmaßlicher IS-Anhänger aus Syrien in Schwerin festgenommen
Die Bundesanwaltschaft ist sich sicher: Der 19Jährige wollte möglichst viele Menschen töten.
SCHWERIN/KARLSRUHE – Spezialkräfte der Polizei haben in Schwerin einen unter Terrorverdacht stehenden Syrer festgenommen und damit nach den Worten von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) einen „schweren Terroranschlag in Deutschland“verhindert. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, soll der 19-jährige Yamen A. einen Bombenanschlag mit hochexplosivem Sprengstoff geplant und bereits konkret vorbereitet haben. Sein Ziel sei es gewesen, möglichst viele Menschen zu
töten. Wie Behördensprecherin Frauke Köhler am Dienstag sagte, hatte der junge Mann über das Internet auch Kontakt zu einer Person, die sich selbst als „Soldat des Kalifats“, also als Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), bezeichnete.
Spezialkräfte der Bundespolizei, des Bundeskriminalamtes und der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommerns hatten den Verdächtigen am frühen Dienstagmorgen gegen 6 Uhr in einem Plattenbau im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf festgenommen, in dem zahlreiche Flüchtlinge untergebracht sind. Nach Angaben eines Polizeisprechers deuten die sichergestellten Utensilien auf den geplanten Bau eines Sprengsatzes mit großer Wirkung hin. „Nach allem, was wir wissen, erfolgte der Zugriff zum richtigen Zeitpunkt: spät genug, um Beweise zu sichern und gleichzeitig früh genug, um die Gefahr zuverlässig zu bannen“, erklärte de Maizière.
Deutschland und andere europäische Länder wurden schon wiederholt Ziel islamistischer Anschläge. Den schwersten islamistischen Anschlag in Deutschland gab es am 19. Dezember 2016 in Berlin. Der Tunesier Anis Amri raste mit einem Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt und tötete zwölf Menschen.