Trainer Gisdol greift durch
HSV-Talente Arp und Ito sollen Stars Beine machen
HAMBURG – Statt der Topverdiener sollen jetzt die Toptalente den Hamburger SV aus der Krise schießen. „Leistung zählt, das steht vorne an. Es ist klar, dass es Veränderungen geben wird“, kündigte Trainer Markus Gisdol nach acht sieglosen Punktspielen in Serie an. Für das richtungsweisende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart an diesem Samstag (15.30 Uhr) hat der Coach das Ende des Kuschelkurses und personelle Konsequenzen beim kriselnden Fußball-Bundesligisten angekündigt.
Da arrivierte Spieler wie Torjäger Bobby Wood oder Nationalspieler Andre Hahn seit Wochen nicht in Fahrt kommen und der HSV immer tiefer in die Gefahrenzone abrutscht,
will der leidgeprüfte Coach jetzt „höheres Risiko“gehen und auf die zwei Jungspunde Jann-Fiete Arp und Tatsuya Ito setzen. Erst als der Trainer Mitvorbereiter Ito und den Premieren-Torschützen Arp jüngst beim 1:2 gegen Hertha BSC auf das Feld schickte, spielte der auf dem Relegationsplatz stehende HSV ansehnlichen Fußball.
„Beide haben für frischen Wind gesorgt“, sagte Gisdol zum einzigen positiven Aspekt einer Partie, in der der HSV für die ebenfalls sieben Mal sieglose Hertha ein willkommener Aufbaugegner war.
Gisdol hat nun genug. Schon gleich nach dem Match im Olympiastadion stellte er sich erstmals nicht wie sonst üblich hinter die Mannschaft. Denn die hatte ihn zum wiederholten Mal im Stich gelassen. Er sei bisher zwar „immer gut damit gefahren“, Gelassenheit zu demonstrieren, er sei „aber auch ein Freund klarer Worte“, betonte Gisdol. Daher verschärfte er den Ton und nahm die Kicker in die Pflicht: „Wir wollen auch mal etwas zurückbezahlt haben. Da muss was kommen von der Mannschaft.“