Mahnmal neben Höckes Haus
Künstlerkollektiv stellt Betonstelen auf
BORNHAGEN – Das Kollektiv „Zentrum für politische Schönheit“(ZPS) hat auf einem Nachbargrundstück des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal nachempfunden. Aus Protest gegen eine umstrittene Rede Höckes in Dresden über den Massenmord an den europäischen Juden stellten ZPS-Aktivisten am Mittwochmorgen nach eigenen Angaben 24 Stelen in Sichtweite von Höckes Haus im thüringischen Bornhagen auf. Eine Polizeisprecherin bestätigte, dass es sich um Höckes Wohnhaus handelt.
Den ZPS-Angaben zufolge soll Höcke außerdem seit JaPhilipp
nuar von dem angemieteten Haus aus beobachtet worden sein. „Wir wollen und können die grotesken Forderungen zur Geschichtspolitik nicht auf sich beruhen lassen“, erklärte der künstlerische Leiter Ruch laut Mitteilung. Die provokative Künstlergruppe forderte Höcke dazu auf, vor dem Denkmal in Berlin oder dem Nachbau in Bornhagen auf die Knie zu fallen und um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zu bitten.
Dieser Forderung werde Höcke natürlich nicht nachkommen, sagte AfD-Landessprecher Stefan Möller am Mittwoch. Er warf dem ZPS psychologische Kriegsführung gegen Höcke und dessen Familie vor.
Zum Nachbau des Denkmals äußerte sich die Mitinitiatorin des Berliner Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh: „Das ist eine wunderbare Idee“, sagte sie. Die Aktion sei eine „herrliche Bestrafung“.