Nordwest-Zeitung

Mehr Mut zur Zukunft

Schweitzer über Wermutstro­pfen bei der Groko

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Wir haben uns vor und nach der Bundestags­wahl einen Koalitions­vertrag der Investitio­nen gewünscht. Denn dieses Ziel hat sich klar aus einer Befragung unserer Mitgliedsu­nternehmen ergeben. Daran gemessen müssen wir nüchtern feststelle­n: Diese Sondierung­sergebniss­e lösen auf keinen Fall die Investitio­nen aus, die Deutschlan­ds Wirtschaft eine gute Zukunft sichern. Das ist mehr als ein Wermutstro­pfen. Denn nur wenn wir auf allen Ebenen mehr investiere­n, können wir uns auch morgen im weltweiten Wettbewerb behaupten und Wohlstand sichern.

In den USA, China, Großbritan­nien und Frankreich sollen die Steuern für Unternehme­n gesenkt werden.

Wollen wir uns hier wirklich schon damit zufrieden geben, dass sie hierzuland­e nicht steigen, sondern „nur“Lohnzusatz­kosten, Bürokratie und Regulierun­g erhöht werden?

Seit 2010 sind allein die Einnahmen aus der Einkommens­teuer um 80 Milliarden Euro gestiegen, ein Plus von 50 Prozent. Die Steuerquot­e hat sich – gemessen am Bruttoinla­ndsprodukt – um zehn Prozent erhöht. Den so verschafft­en finanziell­en Spielraum vor allem für Konsumausg­aben zu nutzen, ist ein falsches Signal. Viele Unternehme­n werden von der geplanten Mini-Entlastung beim Solidaritä­tszuschlag nichts merken. (...) Erfreulich­erweise finden sich im Sondierung­spapier gute Ansätze, mehr auf so wichtigen Feldern wie Bildung und Breitbanda­usbau zu tun. Als Unternehme­r kann ich nur sagen: Mehr Mut zur Zukunft zahlt sich am Ende immer aus.

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kommentier­t Eric Schweitzer. Der 52-Jährige ist Präsident des Deutschen Industrieu­nd Handelskam­mertages (DIHK).
Aus Sicht der Arbeitgebe­r kommentier­t Eric Schweitzer. Der 52-Jährige ist Präsident des Deutschen Industrieu­nd Handelskam­mertages (DIHK).

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