Wirtschaftsminister startet Meisteroffensive
Althusmann legt Pläne für kommende Jahre vor – Bürokratie abbauen
HANNOVER – Niedersachsens neuer Wirtschaftsminister Bernd Althusmann plant als erste Maßnahme eine „Meisteroffensive“. Das erklärte der CDU-Politiker den Abgeordneten des Landtags, denen er am Freitag seine Pläne für die nächsten Jahre vorstellte.
Die Zahl der Meisterprüfungen sei von 3000 pro Jahr auf gut 2200 gesunken, beklagte der Minister. Deshalb soll eine Prämie von 4000 Euro die Aspiranten zum Abden schluss ermutigen, ebenso wie eine „Gründungsprämie“ Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern.
Althusmann will mit aller Macht den BürokratieDschungel lichten, der gerade den rund 300 000 klein- und mittelständischen Betrieben mit etwa zwei Millionen Beschäftigten das Leben schwer macht. „Wir müssen die Vorschriften deutlich reduzieren“, lautet das Arbeitsprogramm des Arbeitsministers. Sicher sei jede Regelung für sich genommen „sinnvoll", räumt Althusmann ein, „aber in der Summe ist die Wirkung verheerend“. So will sich der Ressortchef schon bald eine Liste aller Statistiken vorlegen lassen, die Unternehmen führen müssen, um diese dann mit dem Rotstift zu durchforsten.
Sorgen bereiten dem Wirtschaftsminister auch die fehlenden Fachkräfte in Niedersachsen. Laut jüngster Statistik können 72 000 offene Stellen nicht besetzt werden. Althusmann denkt daran, ein Teil über die Gewinnung von Langzeitarbeitslosen zu besetzen. Aber in jedem Fall führe an einer qualifizierten Zuwanderung kein Weg vorbei.