Bauern fordern Tötung von Wildschweinen
|ngst vor der Afrikanischen Sch*einepest – Die Abschussquote der Tiere soll bei 70 Prozent liegen
Es handelt sich um eine fieberhafte, hoch ansteckende Erkrankung mit einem seuchenhaftem Verlauf. Für Menschen ist sie aber nicht ansteckend.
BERLIN – DeK Deutsche Bauernverband fordert den Abschuss von 70 Prozent der Wildschweine in Deutschland, um der Afrikanischen Schweinepest vorzubeugen. Eine intelligente Reduzierung des Wildschweinbestandes spiele eine zentrale Rolle bei der Prävention, sagte der Vizepräsident des Bauernverbandes, Werner Schwarz, am Freitag in Berlin. Um das Ziel der Bestandsreduzierung zu erreichen, müssten auch die Schonzeiten für Wildschweine aufgehoben werden und gegebenenfalls auch Bachen (weibliche Wildschweine) stärker bejagt werden. „Wir müssen den Bejagungsdruck insgesamt erhöhen“, sagte Schwarz.
Gefährdet durch die Afrikanische Schweinepest sind neben Wildschweinen auch Hausschweine. Deshalb drohe volkswirtschaftlich ein Milliardenschaden, sollte das Virus nach Deutschland eingeschleppt werden, warnte Schwarz. Sobald ein Schwei- nestall befallen ist, müssten alle Tiere getötet werden. Allein das Auftreten im Wildschweinbestand würde zudem zu einem Exportverbot von Schweinefleisch in NichtEU-Länder führen. „Das würden viele Betriebe nicht verkraften“, sagte Schwarz. Nach seinen Angaben gibt es derzeit zwischen 25 und 28 Millionen Hausschweine in Deutschland.
Ähnlich äußerte sich am Freitag auch der Deutsche Jagdverband. Besonders weibliche Wildschweine, jünger als zwei Jahre, müssten verstärkt erlegt werden. Sie trügen mit mehr als 80 Prozent zur Fortpflanzung bei, erklärte der Verband. Bundesweit sind nach Angaben des Jagdverbandes im vergangenen Jagdjahr 2016/2017 rund 590000 Wildschweine erlegt oder verendet aufgefunden worden.
Das sei der vierthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1930er Jahren. Der Bauernverband spricht sogar von 630000 erlegten Tieren.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine fieberhafte, hoch ansteckende Erkrankung mit seuchenhaftem Verlauf. Die Krankheit breitet sich seit einigen Jahren über Georgien, Russland und Osteuropa aus. Erste Fälle gibt es auch in den Nachbarstaaten Polen und Tschechien. Einen Impfstoff gibt es nicht. Für Menschen ist sie nicht ansteckend.