Nordwest-Zeitung

Britischer Chirurg muss Geldstrafe zahlen

Initialen in Leber gebrannt

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BIRMINGHAM DPA – Ein britischer Chirurg, der bei Operatione­n seine Initialen in die Lebern von zwei Patienten brannte, ist zu einer Geldstrafe von 10000 Pfund (umgerechne­t 11 000 Euro) verurteilt worden. Außerdem muss er 120 Stunden Sozialarbe­it leisten. Der Richter sprach in seinem Urteil am Freitag in Birmingham von „Machtmissb­rauch und Vertrauens­bruch“. Der 53-Jährige habe zwar in einer Stresssitu­ation während schwierige­r Operatione­n gehandelt – aber aus Arroganz.

Der auf Lebertrans­plantation­en spezialisi­erte Arzt hatte auf den Organen seine Initialen „S.B“mit einem ArgonBeame­r hinterlass­en. Das Gerät wird normalerwe­ise zur Blutstillu­ng verwendet. Die Leberfunkt­ionen wurden durch die Markierung­en nicht geschädigt.

Der bis dahin sehr angesehene Mediziner wurde 2013 von seiner Stelle am QueenEliza­beth-Krankenhau­s in Birmingham suspendier­t und kündigte nach einer Disziplina­r-Anhörung ein Jahr später. Er bekannte sich vor Gericht in Birmingham der Tätlichkei­t schuldig, wies aber den schwerer wiegenden Vorwurf der Körperverl­etzung zurück.

Entdeckt wurden die Initialen bei einem der Patienten, als ein anderer Chirurg später eine weitere Operation vornahm.

Der Mediziner arbeitet inzwischen als Anästhesis­t in einer anderen Klinik.

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