Nordwest-Zeitung

Sa oets-Hinrunde bot Lust und Frust

Gückblick auf erste Saisonhälf­te der (ldenburger . Eklat um Allen bildet Tiefpunkt

- VEN CHRISTOPHE­R DEEKEN

Nach einer turbulente­n Hinrunde stehen die Baskets auf Rang acht. Der Kampf um die Playoffs verspricht Dramatik.

OLDENBURG . Wenn an diesem Samstag (20.30 Uhr/telekomspo­rt.de) das Allstar-Spiel der Basketball-Bundesliga (BBL) in Göttingen über die Bühne geht, hält Rickey Paulding die Fahne der EWE Baskets hoch. Oldenburgs Kapitän ist als einziger Spieler des deutschen Vizemeiste­rs für die ShowVerans­taltung nominiert. Während der 35-jährige Paulding am Abend mit dem „Team Internatio­nal“auf eine Auswahl von deutschen Profis aus der Liga trifft, können seine Oldenburge­r Mannschaft­skollegen das seltene spielfreie Wochenende genießen.

27 Partien haben die Baskets seit Ende September in Bundesliga und Champions League bereits absolviert. Bevor für die Oldenburge­r am kommenden Samstag (20.30 Uhr) die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen die Löwen Braunschwe­ig beginnt, blickt die c auf eine ereignisre­iche Hinserie zurück.  WAS GUT WAR

Die im Sommer fast runderneue­rte Mannschaft verwöhnte die Fans zunächst mit Offensiv-Basketball vom Feinsten. Der erste Saison abschnitt war geprägt von einem überragend­en Bryon Allen und spektakulä­ren Siegen wie gegen Ulm (94:83), Izmir (96:82) oder Murcia (100:80). Auch wenn die Zahl der erzielten Punkte nach der Trennung von Allen etwas zurückging, stellen die Baskets nach der Hinrunde mit durchschni­ttlich 84,12 Zählern pro Partie noch die viertbeste Offensive der Liga.

Großen Anteil hieran trägt Rasid Mahalbasic, der mit 16,1 Punkten pro Spiel bester Werfer des Teams ist. Der österreich­ische Center schlug voll ein und schloss die Lücke, die Brian Qvale durch seinen Abgang hinterlass­en hatte. Auch die anderen Zugänge erfüllten im Großen und Ganzen die Erwartunge­n, im Vergleich zur Vorsaison ist der Kader deutlich ausgeglich­ener besetzt. Verlass ist nach wie vor auf das Phänomen Paulding, dessen Leistungen auch im elften Baskets-Jahr einfach nicht schwächer werden.

Im Gegenteil: Mit seiner Gala-Vorstellun­g beim 81:74Sieg gegen Meister Bamberg (28 Punkte) bewies Paulding, dass er einem Spitzenspi­el auch noch mit 35 Jahren den Stempel aufdrücken kann.  WAS SCHLECHT WAR

Ließ sich zu Saisonbegi­nn dank der starken Offensive noch über die Defensivsc­hwächen hinwegsehe­n, entwickelt­e sich die löchrige Verteidigu­ng zum wunden Punkt der Baskets und gipfelte schließlic­h Anfang Dezember im Eklat um Allen. Nachdem Drijencic seinen Topscorer bei der 90:94-Niederlage in der Champions League in Holon (Israel) fast durchgehen­d auf der Bank schmoren ließ, weil er beim US-Amerikaner die Bereitscha­ft zur Defensivar­beit vermisste, beschimpft­e Allen seinen Trainer heftig.

Das Tischtuch war zerschnitt­en, Allens Vertrag wurde kurz darauf aufgelöst. An der Mannschaft gingen die Turbulenze­n nicht spurlos vorbei, im ersten Spiel ohne Allen ging Oldenburg in Bonn mit 68:90 unter. Obwohl sich das Team danach fing und in

der Defensive deutliche Fortschrit­te machte, bleibt in diesem Bereich einiges zu tun: Nur fünf Mannschaft­en erlaubten dem Gegner in der Hinrunde mehr Punkte als die Baskets (83,41). Für mehr Stabilität und Rebounds könnte der an Silvester nachverpfl­ichtete Armani Moore sorgen, der bei seinen ersten zwei Einsätzen überzeugte.  WAS KOMMT

Der Kampf um die PlayoffPlä­tze verspricht dramatisch zu werden. Oldenburg (20:14 Zähler) weist als Achter die gleiche Anzahl von Minuspunkt­en wie Bonn (6.), Frankfurt (7.) und Ulm (9.) auf, der Zehnte Würzburg hat nur zwei Zähler Rückstand auf dieses Quartett. Auf der anderen Seite ist der vierte Platz (Bayreuth/24:10) für die Baskets noch in Sichtweite, dieser Rang garantiert den Heimvortei­l in der ersten Playoff-Runde. Ein Nachteil könnte für die Oldenburge­r sein, dass sie in der Rückrunde noch bei gleich fünf Spitzentea­ms auswärts antreten müssen (Ludwigsbur­g, Berlin, Bayreuth, Bamberg und Ulm).

 ?? BILDER: REMMERS ?? Den Meister bezwungen: Beim Sieg gegen Bamberg jubelt die ganze Bank. der Niederlage Impulsiv: Isaiah Philmore (links) beruhigt Bryon Allen nach gegen Berlin. Es war Allens letztes Heimspiel für die Baskets.
BILDER: REMMERS Den Meister bezwungen: Beim Sieg gegen Bamberg jubelt die ganze Bank. der Niederlage Impulsiv: Isaiah Philmore (links) beruhigt Bryon Allen nach gegen Berlin. Es war Allens letztes Heimspiel für die Baskets.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany