Damit der Einzelne Freiraum hat
Bezirksverband baut neue Tagesstätte für individuelle Betreuung
Auf rund 1200 Quadratmeter sollen bessere Tagesangebote entstehen. Der BVO hat 3,2 Millionen Euro investiert.
NADORST LR – Eine aktuelle Tageszeitung, etwas Kleingeld, die Bauzeichnungen und einen Gruß der Beschäftigten mauerten Frank Diekhoff, Geschäftsführer des Bezirksverbands Oldenburg (BVO), und Anett Gavelis, Einrichtungsleiterin des Gertrudenheims Oldenburg, am Freitag in einer Kupferschatulle ins Mauerwerk des Neubaus an der Friesenstraße.
Damit ist der Grundstein für ein Gebäude gelegt, das die tagesstrukturierenden Angebote des Gertrudenheims Oldenburg – eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung – beheimaten soll. „Mit dem jetzigen Gebäude sind wir räumlich sehr getrennt und eingegrenzt. Das heißt, jede Gruppe arbeitet überwiegend für sich. Mit dem neuen Gebäude werden wir die Alltagsgestaltung an die Bedürfnisse der Teilnehmenden anpassen können“, berichtet Anett Gavelis.
Im abgängigen Altbau findet zwar in jedem Raum etwas statt, aber jeweils eher in einer
geschlossenen Gruppe. Im Neubau soll es eine Struktur geben, bei der Bewohner und Bewohnerinnen ihren Tagesablauf selbst zusammenstellen und nicht mehr an ein Gruppengeschehen gebunden sind.
„Wir möchten dahin kommen, dass die Räume thematisch besser aufeinander abgestimmt
sind und die Bewohner ein möglichst individuelles Angebot wahrnehmen können. Vielleicht erinnern die Übersichten im Ansatz an die Aktionspläne einer RehaEinrichtung. So kann es sein, dass man morgens mit Holz arbeitet, nachmittags aber lieber Musik macht“, sagt Anett Gavelis.
Der Neubau an der Friesenstraße soll Ende des Jahres bezugsfertig sein. Die Nutzfläche beträgt dann rund 1200 Quadratmeter für Erdund Obergeschoss. Die Kosten für die Neubaumaßnahme inklusive dem Neubau von Parkflächen und einer Regenwasserrückhaltung liegen bei 3,2 Millionen Euro.