Nordwest-Zeitung

Das Herz e

- Reg'na Dettloff ist Pastorin in der evangelisc­h-lutherisch­en Kirchengem­einde Edewecht.

Was er euch sagt, das tut!“Maria zeigt auf Jesus, als bei einem Hochzeitsf­est dem Brautpaar der Wein ausgegange­n ist. Jesus lässt alle verfügbare­n Krüge mit frischem Wasser füllen. „Merkwürdig“, werden alle gedacht haben, „sollen wir mit Gänsewein feiern?“Doch ehe sich alle versehen, hat Jesus das Wasser in richtig guten Wein verwandelt. Das Ergebnis: Freude! Das Fest ist gerettet!

„Was er euch sagt, das tut!“Das ist die Aufgabe jedes Christen, zu tun, wirklich zu tun, was Jesus sagt. Und das ist vor allem dies: Zu lieben! Alles andere kommt erst danach. Das Herz zu öffnen für die Mitmensche­n und für das, was sie brauchen. Das ist die erste Christenpf­licht. Und zwar für jeden! Weil Gott alle Menschen liebt, weil sie alle seine Kinder sind, hört die Liebe an unseren Grenzen nicht auf. Ganz im Gegenteil, da fängt sie eigentlich erst richtig an. Liebt eure Feinde, sagt Jesus und fügt sinngemäß hinzu: Denn wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, ist das nichts Besonderes. Nicht das C im Parteiname­n, nicht mal die Zugehörigk­eit zu einer Konfession, nicht der regelmäßig­e Besuch von Gottesdien­sten allein und auch nicht, ob jemand sich die „Rettung des christlich­en Abendlande­s“auf die Fahnen geschriebe­n hat, macht den Christen zum Christen, sondern die Liebe allein, die jemand seinen Mitmensche­n zugute kommen lässt. Es geht dabei um eine Haltung, ein sich Einsetzen für die Würde eines jeden.

Den Mitfühlend­en, den Helfenden steht der Himmel offen, sagt Jesus. Denen, die dem Hungrigen zu essen geben und dem Durstigen zu trinken. Solchen, die den Fremden aufnehmen und dem Bloßgestel­lten Schutz geben. Denen, die die Gefangenen im Gefängnis besuchen und die die Kranken pflegen. Was wäre unsere Welt ohne sie? Denn was ihr dem ge- ringsten unter den Mitmensche­n aus Liebe erwiesen habt, das habt ihr mir erwiesen, sagt Jesus. „Was er euch sagt, das tut!“Ja, wie viel Not und Krieg könnte den Menschen erspart bleiben, wie viel Freude könnte wachsen, wenn wir uns alle durch Jesu Worte dazu bewegen ließen, seine Liebe in die Tat umzusetzen.

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*ON REGINA DETTLOFF

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