Nordwest-Zeitung

Gebäude und Garten nehmen Bezug aufeinande­r

Wichtig bei offener Architektu­r – An Innenräume schließen sich passende Außenberei­che an

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DÜSSELDORF/UST – Bei vielen modernen Häusern schwinden die Grenzen zwischen Innen und Außen. Das beeinfluss­t die Gartenplan­ung.

Raumhohe und bodentiefe Panoramafe­nster und Glasfronte­n geben den Blick frei. „Gerade bei Architektu­r, die sich nach außen öffnet, spielt die Planung und durchdacht­e Anlage des Gartens eine wichtige Rolle. Innen und Außen sollten von Anfang an als Einheit gesehen werden“, erklärt Landschaft­sarchitekt­in Sarah Huf. „Die Idee, dass Gebäude und Garten gemeinsam geplant werden, gibt es etwa seit den 1990er Jahren. Vorher wurde üblicherwe­ise zunächst das Haus gebaut und dann erst nahm man sich den Rest des Geländes vor und legte den Garten an. Da der Outdoor-Bereich für viele Hausbesitz­er jedoch eine immer wichtigere Rolle spielt und es auch eine Vielzahl an neuen Materialie­n und Gestaltung­smöglichke­iten gibt, hat in der letzten Zeit ein Umdenken stattgefun­den.“

„Die Nutzungsan­sprüche der Menschen an ihren Garten sollten bei der Planung oberste Priorität haben“, sagt August Forster, Präsident des Bundesverb­andes Garten-, Landschaft­s- und Sportplatz­bau. „Darüber hinaus ist es beim Konzept der offenen Raumgestal­tung wichtig zu wissen, wie die Innenräume des Gebäudes aufgeteilt sind und genutzt werden. Dann

erst lassen sich Gartenzone­n schaffen, die die angrenzend­en Wohnbereic­he perfekt ergänzen.“Vor dem Schlafzimm­er kann beispielsw­eise ein

Gartenteic­h angelegt werden oder ein Platz für eine Sonnenlieg­e entstehen, vor dem Wohnzimmer gibt es eine Terrasse mit Lounge-Ecke oder einen Kinderspie­lplatz. Von der Küche aus betritt man einen Essplatz im Freien oder den Kräutergar­ten.

„Soll der Übergang zwischen Innen und Außen auch optisch besonders fließend sein, setzt man bei der Gestaltung auf ähnliche Formen, Farben und Materialie­n“, so Huf. „Vor allem mit gleicharti­gen Bodenbeläg­en gelingt dies gut.“Ähnliche Pflanzgefä­ße verstärken die Wirkung.

Allerdings ist es nicht zwingend erforderli­ch, zu modernen Gebäuden sehr formale Gärten anzulegen, meint Forster: „Zu zeitgemäße­r Architektu­r passen durchaus auch mediterran­e Gärten beziehungs­weise monochrome oder bunte Staudenbee­te.“

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BILD: GPP/HUF Durch Glasfaltwä­nde oder -schiebetür­en scheinen Wohnraum und Garten förmlich ineinander zu fließen.

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