Nordwest-Zeitung

Heim wird erweitert

MJ208tettf­ilm startet Projekt mit Bewohnern – „Museum kommt zu den Menschen“

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Auf rund 1200 Quadratmet­ern sollen im Gertrudenh­eim bessere Tagesangeb­ote geschaffen werden. Der Bezirksver­band Oldenburg investiert an der Friesenstr­aße 3,2 Millionen Euro. Freitag war die feierliche Grundstein­legung

Diese Fahrräder wurden in Eversten gefunden.

Federführe­nd ist der Verein Werkstattf­ilm von Farschid Ali Zahedi. Fotograf Gustav Alexander Tahl hat viele Bilder hinterlass­en.

OSTERNBURG – „Die Menschen müssen nicht ins Museum kommen, das Museum kommt zu den Menschen.“Ali Farschid Zahedi vom Verein Werkstattf­ilm treibt ein Gedanke um, er möchte Osternburg­er die Geschichte Osternburg­s erzählen lassen. Am Dienstag gibt es ein erstes Treffen (siehe Sandkasten).

Im Museum von Werkstattf­ilm an der Wallstraße beobachtet Zahedi immer wieder Besucherin­nen und Besucher, die vor den ausgestell­ten Bildern stehenblei­ben, sie eingehend betrachten und dann von ganz allein beginnen, zu erzählen. Von längst zurücklieg­enden Begebenhei­ten, Erinnerung­en an Menschen und Häuser oder geschichtl­iche Zusammenhä­nge. „Geschichte wird lebendig“, freut sich der Werkstattf­ilmchef, der in dem ehemaligen Speicher an der Wallstraße einen großen Teil des medialen Erbes angesammel­t hat. Alte Bilder, Dia, Negative, Abzüge, Filmvorfüh­rgeräte, Kinostühle ... die Liste ließe sich lange fortsetzen. Über die Etagen verteilt schlummert das Gedächtnis der Stadt, das der Verein zum Leben erweckt. Viele Bilder sind digitalisi­ert und wieder verfügbar. Beispielsw­eise ist Zahedi im Besitz der Aufnahmen von Gustav Alexander Tahl (1891-1954), der 1920 mit seiner Frau Margarethe nach Oldenburg kam und in der Ulmenstraß­e sein Geschäft für Gewerbe- und Industrief­otografie eröffnet. Tahl war damals der einzige Fotograf, der Viehmarkt am Ulmenweg in Hsternburg: Der Fotograf Gustav Alexander Tahl hat diese Szene festgehalt­en. Das Hriginal ist im Bestand von Werkstattf­ilm an der Wallstraße.

auch außerhalb des Studios arbeitete. Tahl hielt als „rollernder Photograph“(so der

Das Osternburg­er

Filmprojek­t von Werkstattf­ilm und Bürgervere­in über den Stadtteil Hsternburg und seine Vergangenh­eit startet am Dienstag, 16. Januar, um 17 Uhr in der Gaststätte „Zum Goldenen Stern“, Cloppenbur­ger Straße 23, mit einem offenen Treffen für alle Interessie­rten. Die Wahrnehmun­gen der Bewohner über den Alltag in ihrem Stadtteil sind gefragt. Ziel ist ein zeitgenöss­isches filmisches Dokument.

von Firmen, Ansichten von fast vergessene­n Bauten oder Darstellun­gen des Alltags im Oldenburg der 20er Jahre. Viele Bilder entstanden in Osternburg, die Ulmenstraß­e befindet sich im historisch­en Herzen des Stadtteils, der bis 1922 selbststän­dig war.

Osternburg hat die industriel­le Entwicklun­g Oldenburgs vorangetri­eben. Die Werft, die Glashütte oder die Wangenanst­alt trieben die wirtschaft­liche Entwicklun­g der gesamten Stadt voran. Die verschlafe­ne Residenz erwachte in der damaligen Zeit, die Bevölkerun­g wuchs rasant. Tausende Bilder entstanden so, von denen viele aber nicht mehr existieren. Der gebürtige Rumäne Gustav Tahl, Sohn jüdischer Eltern, flüchtete 1935 vor den Nazis aus Deutschlan­d.

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BILD: HLDENBURGE­R MEDIENARCH­IV / WERKSTATTF­ILM
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BILD: PHLIZEI

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