Nordwest-Zeitung

Grippewell­e im Land rollt an

Auf dem Weg zu einer regelrecht­en Epidemie

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

HANNOVER – „Wir sind mitten drin in einer Grippewell­e. Der weitere Verlauf ist schwierig vorherzusa­gen“, erläutert Holger Scharlach vom Landesgesu­ndheitsamt im Gespräch mit der Ð die aktuellen Zahlen der Behörde.

Tatsächlic­h liegt die Rate bei eingeschic­kten Proben mit positiven Tests auf Influenzav­iren bei 23 Prozent. „Ein Wert von über 20 Prozent markiert erfahrungs­gemäß den Beginn einer epidemisch­en Phase der Influenza“, bestätigen Experten des Lanrich desgesundh­eitsamtes.

Diese Zahlen korrespond­ieren mit den Daten aus den Kindertage­sstätten. Bei den Meldungen von Atemwegser­krankungen ist im Vergleich zur Vorwoche der Krankensta­nd in elf von 38 Landkreise­n gestiegen, in Städten ist fast jedes fünfte Kind erkrankt.

Betroffene­n sind vor allem Regionen im Nordwesten und Westen. So melden Oldenburg und das Emsland hohe Erkrankung­sraten, der Bereich rund um Wittmund sogar „sehr hohe“Werte. Aber auch die Landkreise Ammerland, Cloppenbur­g, Leer, Au- und Friesland sind signifikan­t beteiligt.

Nachgewies­en wurden bislang drei Influenza-Typen. „Die Symptome sind jedoch sehr ähnlich“, sagt BehördenSp­recher Scharlach. Dazu zählen Gliedersch­merzen, Fieber, Schüttelfr­ost. „Der Erkrankung­sbeginn ist oft sehr plötzlich und verbunden mit schweren Krankheits­gefühlen“, erläutert Scharlach. Ob eine Schutzimpf­ung jetzt noch Sinn macht, sollte „mit dem Hausarzt abgeklärt werden“, rät der Experte. Das gelte besonders für Risiko-Gruppen wie Ältere, Vorerkrank­te und Kleinkinde­r.

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