Nordwest-Zeitung

Job in Aussicht

- VON CLAAS HENNIG UND JENS MARX

RONALD KOEMAN inII eußball-Nationaltr­ainer der Niederland­e werden. Der Verband KNVB führt Verhandlun­gen mit dem 54Jährigen, der die Nachfolge von Dick Advocaat (70) antreten soll. Seit dieser Woche gibt Bernd Hollerbach au< dem HSV-Trainingsp­latz die Kommandos.

Vor rund einem Jahr gewann der HSV mit 3:0 in Leipzig. Die Verpflicht­ung des neuen Trainers könnte noch ein Nachspiel haben.

HAMBURG/LEIPZIG – Bernd Hollerbach­s schwierige Rettungsmi­ssion beginnt bei seinem Kumpel. „Ralph und ich haben freundscha­ftliche Beziehunge­n. Er macht einen Riesenjob“, sagte er vor seinem Einstand als neuer Trainer des taumelnden Hamburger SV bei Ralph Hasenhüttl­s RB Leipzig. „Wir haben ein sehr, sehr gutes Auskommen. Ich finde ihn einen Supertypen“, schickte der Österreich­er in Diensten der Sachsen Kompliment­e zurück, bevor sie

sich an diesem Samstag (15.30) in der Fußball-Bundesliga wiedersehe­n.

Der 48-jährige Hollerbach und der zwei Jahre ältere Hasenhüttl kennen sich vom Trainer-Lehrgang 2005 und sind seitdem befreundet. Im Sommer-Trainingsl­ager der Leipziger in Seefeld schaute Hollerbach als Weiterbild­ungsmaßnah­me vorbei. Doch mit den Nettigkeit­en zwischen den Kumpels und Kollegen dürfte es am Samstag zumindest für zwei Stunden vorbei sein.

Leipzig soll für Hollerbach die erste Etappe auf dem Weg zur Rettung des Bundesliga­Gründungsm­itglieds sein. Am Montag war der langjährig­e HSV-Profi als Nachfolger von Markus Gisdol vorgestell­t worden. Es ist sein erster Cheftraine­r-Posten in der

Bundesliga, nachdem er jahrelang als Assistent für den als Schleifer berüchtigt­en Felix Magath gearbeitet hatte.

Was nach seiner Präsentati­on folgte, waren Tage voller harter Arbeit für die HSVSpieler. Hollerbach machte deutlich, dass er die MagathSchu­le durchlaufe­n hatte. „Grundvorau­ssetzung ist eine gewisse körperlich­e Fitness“, sagte er zu den Tempoläufe­n am Dienstag. Er will künftig einmal pro Woche Konditions­training ansetzen.

Hollerbach hat in dieser Woche versucht, einen Stimmungsu­mschwung bei den Hanseaten einzuleite­n. Vor etwas mehr als einem Jahr war das Spiel in Leipzig für den HSV und den damaligen Trainer Gisdol der Wendepunkt der Saison: Damals gewannen die Hamburger eben- falls am 20. Spieltag mit 3:0 – ein wichtiger Schritt zur damaligen Rettung des HSV.

Die Hamburger haben sich nach Informatio­nen der „Bild“-Zeitung inzwischen mit den Würzburger Kickers auf die Ablösemoda­litäten für Hollerbach geeinigt. Demnach muss der abstiegsge­fährdete Bundesligi­st ein Ablösespie­l beim Drittligis­ten bestreiten, sollte der HSV unter Hollerbach am Saisonende die Klasse halten. Gelingt ihm dies in der kommenden Saison erneut, wäre eine weitere Partie fällig. Die Einnahmen aus den Spielen würden jeweils an die Würzburger gehen.

Der „Mannheimer Morgen“hatte als erstes berichtet, dass Hollerbach beim ehemaligen Zweitligis­ten noch unter Vertrag stand, als er am Montag beim HSV einen Kontrakt bis Juni 2019 unterschri­eb.

 ?? DPA-BILD: REINHARDT ??
DPA-BILD: REINHARDT
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany