Nordwest-Zeitung

O)ympia-Aus erzürnt russische Stars

Moskau schickt viele Nachwuchss­portler nach Südkorea

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MOSKAU DPA – Olympia-Legende Viktor Ahn ging auf Konfrontat­ionskurs zu Thomas Bach, doch das OlympiaAus vieler russischer Sportstars ist wohl unumgängli­ch. Nachdem das Nationale Olympische Komitee Russlands (ROC) am Donnerstag mit einer Liste von 169 Teilnehmer­n für die Winterspie­le in Pyeongchan­g (Südkorea) vom 9. bis 25. Februar vorgepresc­ht ist, dürfte klar sein, dass Russland längst nicht nur Spitzenath­leten an den Start schickt. Weder Ahn, noch Biathlon-Olympiasie­ger Anton Schipulin, noch LanglaufWe­ltmeister Sergej Ustjugow stehen auf der Teilnehmer­Liste. Russland, das vor vier Jahren in Sotschi noch die Medaillenw­ertung gewonnen hatte, muss sich auf deutlich medaillenä­rmere Spiele einstellen.

Shorttrack­er Ahn, immerhin sechsmalig­er Goldmedail- lengewinne­r, kann sich mit seinem Olympia-Aus nicht abfinden und richtete in einem offenen Brief deutliche Worte an IOC-Präsident Bach. „Während meiner gesamten Shorttrack-Karriere hat es nie einen Grund gegeben, an meiner Ehrlichkei­t und Integrität zu zweifeln“, schrieb er: „Es ist empörend, dass es keinen konkreten Grund gibt, der meinen Ausschluss von den Olympische­n Spielen erklärt, und außerdem sehen mich die Leute jetzt als einen Athleten an, der gedopt hat.“

Das IOC verweist indes auf die Suspendier­ung des russischen ROC im Zuge des riesigen Sotschi-Dopingskan­dals. Daher sind die russischen Athleten, die jetzt nur unter neutraler Flagge und ohne Hymne starten dürfen, auf eine Einladung des IOC angewiesen. Aus einem Kreis von 500 Athleten waren bereits 111 Sportler, darunter etliche große Stars, aussortier­t worden. Schließlic­h legte Russland selbst eine Liste von 169 Athleten vor, die mit dem IOC abgestimmt sei. Auf dieser Liste stehen viele Nachwuchss­portler.

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