Nordwest-Zeitung

Aus Oldenburg an Hertha-Spitze

Medienmana­ger Bernd Schiphorst wird 75 – Karrierest­art bei

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

Sport und Medien prägten das Leben des Oldenburge­rs. Sein Rat ist auch heute noch gefragt.

BERLIN/OLDENBURG – Nein, den Ruhestand zu Hause auf dem Sofa zu verbringen, ist nicht die Sache von Bernd Schiphorst. Als Aufsichtsr­atschef des Fußball-Bundesligi­sten Hertha BSC Berlin, Initiator und Aufsichtsr­at von „media:net“, einem Netzwerk für kreative Berufe, oder auch als Aufsichtsr­at beim britischen Online-Lotteriesp­ezialisten Zeal, hat einer der bekanntest­en deutschen Medienmana­ger noch immer viel zu tun.

„Langeweile habe ich keine“, sagt der gebürtige Oldenburge­r, der an diesem Montag seinen 75. Geburtstag feiert, lachend. „Solange mein Rat noch gefragt ist, bin ich gern bereit, mich zu engagieren.“Die Themen, mit denen er sich dabei heute beschäftig­t, sind die gleichen wie früher. „Medien und Sport waren und sind meine großen Lebensthem­en“, sagt er.

Sein Handwerk hat er dabei von der Pike auf gelernt. Nach dem Abitur am Alten Gymnasium in Oldenburg begann Schiphorst seine berufliche Laufbahn 1962 als Volontär in der -Redaktion. Nach seiner journalist­ischen Ausbildung und dem Studium war der Diplom-Volkswirt zunächst journalist­isch tätig, bis er 1979 als Leiter des Vorstandsb­üros und Pressespre­cher zum Hamburger Zeitschrif­tenkonzern Gruner+ Egal ob Hertha BSC oder VfB Oldenburg: Blau und weiß sind – zumindest fußballeri­sch – die Farben von Bernd Schiphorst (hier bei einer Ausstellun­g 2017 in Berlin).

Jahr wechselte.

Ab 1984 führte er die Geschäfte der Ufa Film- und Fernseh-GmbH in Hamburg. Die Ufa spielte damals eine Schlüsselr­olle beim Aufbau privater Fernseh- und Radiosende­r in Deutschlan­d. Unter anderem schloss Schiphorst 1988 den ersten privaten Fernsehver­trag mit der Fußball-Bundesliga ab. „Das war schon ein großer Moment“, sagt er mit Blick auf die weitere Entwicklun­g in Sachen TVRechte heute rückblicke­nd.

Mitte der 1990er wurde der Medienmana­ger zum EuropaChef von America Online (AOL) berufen und gehörte dem Vorstand von Bertelsman­n Multimedia an. Seit dem Jahr 2000 ist Schiphorst überwiegen­d in Berlin tätig,

zunächst als Medienbeau­ftragter der Bundesländ­er Berlin und Brandenbur­g, von 2003 bis 2010 im Vorstand der Kommunikat­ionsberatu­ng WMP. Sportlich engagierte er sich in seiner Wahlheimat von 2000 bis 2008 als Präsident von Hertha BSC, seit 2008 führt er den Aufsichtsr­at des Berliner Traditions­clubs.

Auch das sportliche Geschehen in seiner alten Oldenburge­r Heimat verfolgt Schiphorst noch immer aufmerksam. Während den bekennende­n Fan des VfB Oldenburg, für den er 2006 sogar in Berlin einen „Stammtisch“initiierte, die derzeitige Entwicklun­g der Regionalli­gaFußballe­r eher traurig stimmt, freut er sich über den soliden Kurs der Bundesliga-Basketball­er

der EWE Baskets. Der Medienmana­ger spielte selbst viele Jahre Basketball beim Oldenburge­r TB und engagierte sich zeitweise auch als deren Abteilungs­leiter.

In der Stadt an der Hunte schaue er immer mal wieder vorbei, sagt Schiphorst, zuletzt im vergangene­n Jahr beim 55. Klassentre­ffen an seiner alten Schule. „Da haben wir viele Erinnerung­en ausgetausc­ht“, sagt er.

Seinen 75. Geburtstag will der Vater von zwei Söhnen am Montag eher kleiner im Familienkr­eis in Hamburg, wo ein Großteil seiner Familie lebt, feiern. „Es reicht, wenn wir die runden Geburtstag­e etwas größer feiern“, findet er. Langeweile kommt bei ihm schließlic­h ohnehin nicht auf.

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DPA-BILD: SOEREN STACHE

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