Nordwest-Zeitung

/chlecker bleibt hoch verschulde­t

Keine Befreiung gewollt

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STUTTGART DPA – Dem früheren Drogerieun­ternehmer Anton Schlecker werden Schulden in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro nicht erlassen. Ein Sprecher des Insolvenzv­erwalters bestätigte am Freitag Informatio­nen von „Stuttgarte­r Zeitung“und „Stuttgarte­r Nachrichte­n“, dass Schlecker den Antrag auf die sogenannte Restschuld­befreiung selbst zurückzoge­n habe. Diese sieht vor, dass ein Schuldner sechs Jahre nach Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens von seinen Schulden befreit werden kann, wenn er diese nicht begleichen kann.

Dem Bericht zufolge hat Schlecker den Antrag zurückgeno­mmen, um seinen Gläubigern zuvorzukom­men. Denn einige von ihnen hatten vor, ihrerseits dagegen vorzugehen, dass Schlecker künftig als schuldenfr­eier Mann lebt. Dies sei möglich, da Schlecker im November wegen Bankrott zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden Erregt Aufsehen: Schlecker Anton

sei. Das Gesetz sieht vor, dass die Restschuld­befreiung versagt werden kann, wenn ein Schuldner wegen einer Bankrottst­raftat zu mehr als 90 Tagessätze­n oder zu mehr als drei Monaten Freiheitss­trafe verurteilt wird.

Zur Erinnerung: Schlecker hat fast 23 000 Gläubiger. Für Schlecker bedeutet der Schritt, dass er kein Vermögen mehr aufbauen kann, sondern künftig alle zwei Jahre seine Vermögensw­erte offenlegen muss, um darzulegen, dass er die Forderunge­n der Gläubiger nicht erfüllen kann.

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DPA-BILD: CALAGAN

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