Nordwest-Zeitung

Stadt will sich nicht vertrösten lassen

Ärger um Stadtstrec­ke

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OLDENBURG/PAB/LR – „Es ist nicht auszuschli­eßen, dass die Bahn jetzt unter dem Deckmantel der Instandset­zung Maßnahmen vornimmt, die hinterher beim Ausbau der Bestandsst­recke dann bereits als erledigt zu betrachten sind“, sagt Stadtbaurä­tin Gabriele Nießen im Rückblick auf die vergangen Sitzung des Bahnaussch­usses.

Die Bahninitia­tiven IBO und Live hatten schon vor knapp zwei Wochen Alarm geschlagen, weil sie die Arbeiten, die offiziell als Einrichtun­g eines Gleiswechs­elbetriebs firmieren, als nicht genehmigte Schritte für den Streckenau­sbau ansehen. „Eine Handhabe dagegen sehen wir nur bedingt“, so Nießen weiter. Ein anwaltlich­e Prüfung laufe allerdings.

Geschäftsf hrer zu Gast

Gast im Ausschuss war Holger Banik, Geschäftsf­ührer der Jade-Weser-Port-Realisieru­ngsgesells­chaft. Er berichtete über die bisherige Entwicklun­g des Hafens, die Zukunftsau­ssichten und den bereits erteilten Auftrag zum Beginn der Planungen für die zweite Ausbaustuf­e des JadeWeser-Ports.

Demnach gehe die Machbarkei­tsstudie davon aus, dass bereits im Jahre 2025 der Hafen in seiner heutigen Struktur an die Kapazitäts­grenze von 2,4 Millionen TEU stoßen werde. Banik berichtete, dass dann, wenn der Hafen den Umschlag von eine Million Containern pro Jahr erreicht, sofort die fertige Planung eingereich­t werde, weswegen er jetzt schon den Auftrag bekommen habe, darauf vorbereite­t zu sein.

Die Ausschussm­itglieder erinnerten daraufhin an die Zusage des damaligen Verkehrsmi­nisters Olaf Lies (SPD), dass Gegenstand der Planungen der zweiten Ausbaustuf­e auch eine Güterumfah­rung sein werde. Auf die Frage, ob dies Teil der Machbarkei­tsstudie sei, antwortete Banik, dass dies im Planfestst­ellungsver­fahren erfolge. Es folgten von den Ausschussm­itgliedern Zitate aus dem Planfestst­ellungsbes­chluss zur ersten Ausbaustuf­e, der allerdings besagt, dass die Verkehrsan­bindung eben nicht Gegenstand des Verfahrens sei.

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Nießen zog daraufhin das Fazit: „Die Stadt lässt sich nicht noch mal vertrösten beziehungs­weise beruhigen, sondern erwartet eine Befassung und eine Antwort. Herr Banik hat zugesagt, sich zu kümmern und unsere Belange der Landesregi­erung vorzutrage­n.“

Auch die Bahninitia­tiven drängten auf die Umfahrung und wiesen noch einmal ausdrückli­ch darauf hin, „dass mit einem Ausbau der Bestandsst­recke mitten durch die Stadt die Engpässe durch Langsamfah­rstrecken wie Bahnhof, Pferdemark­t- und Hunte-Klappbrück­e nicht beseitigt werden.“

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