Nordwest-Zeitung

Interpol sorgt für „Perso“-Problem

|usweis auf Stadtfest verloren – Folge ist Behörden-Ärger in Dublin für 19-Jährigen

- VON WOLFGANG ALEXANDER MEYER

7eil sein Ausweis noch im System von Interpol als gestohlen gelistet war, wurde für einen 19-Jährigen der Kur:urlaub nach Irland ein Desaster – Behörden-Odyssee in;lusive.

DUBLIN/OLDENBURG/BAD ZWISCHENAH­N – Ein Ausweis soll als amtliches Dokument die Identität des Besitzers bezeugen. Benötigt wird er unter anderem bei Reisen ins Ausland. Dass der Ausweis aber auch Orger verursache­n kann, hat jetzt ein 19-Jähriger aus Bad Zwischenah­n am eigenen Leib erfahren, wie sein Vater Uwe Stahmer der mitteilte.

Bei Polizei gemeldet

„Meinem Sohn wurde auf dem letztjähri­gen Stadtfest im Getümmel des Waffenplat­zes zu fortgeschr­ittener Stunde die Geldbörse mit Papieren und Karten gestohlen“, berichtet er. Pflichtbew­usst habe sein Sohn sofort die Geldkarte sperren lassen und den Personalau­sweis bei der Polizei als gestohlen gemeldet. Zwei Tage später habe er einen Anruf von der Polizei erhalten, dass seine Geldbörse mit Papieren und Karten abgegeben worden sei und von ihm abgeholt werden könne.

„In seiner Euphorie entschied sich mein Sohn dann spontan, Freunden in Irland einen Besuch abzustatte­n und verband eine Fahrt in die Niederland­e mit dem Abflug von Amsterdam nach Dublin.“So weit, so gut. Doch als der 19Jährige dort ankam, wurde er von einer Grenzbeamt­in, die seinen Ausweis kontrollie­rte, zum Gespräch gebeten.

„Da er – wohl auch wegen des irischen Akzents – erst nicht recht verstand, was die gute Dame von ihm wollte, nahm er die Situation auch nicht richtig ernst und machte seinem Unmut auch etwas Luft“, wusste sein Vater zu berichten. Nachdem dann auch der nächste Vorgesetzt­e hinzugezog­en worden sei, sei seinem Sohn aber klar geworden, dass der wiedergefu­ndene Ausweis im Interpol-System noch immer als gestohlen gemeldet war.

Erklärung nützt nichts

„Auch seine Erklärung und die offensicht­liche Tatsache, dass er selbst der korrekte Eigentümer des Ausweises war, half ihm nicht – das Dokument wurde eingezogen.“

Soviel zum Kurzurlaub, denn statt mit Freunden eine schöne Zeit zu verbringen, begann für den 19-Jährigen eine kleine Odyssee mit vielen Behördengä­ngen und nicht geplanten Kosten für Fotos, Verwaltung­sgebühren und Hotelaufen­thalte, um über das Deutsche Konsulat das Ausweis-Problem zu lösen. Zum Glück für den 19-Jährigen lief alles glatt: Er erhielt Ersatzpapi­ere und es wurde ihm mitgeteilt, dass sein richtiger Ausweis auf dem Behördenwe­g in rund zwei Monaten wieder in der zuständige­n Gemeinde ankommen sollte. Vier Monate dauerte es schließlic­h, doch das Warten lohnte sich: Der Ausweis ist wieder da und der Benutzung steht nun nichts mehr im Wege.

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