Vögel brauchen sicheres Zuhause
Baupläne bei Naturschutzorganisationen – Hoch genug aufhängen
Für alle Höhlenbrüter, darunter Meisenarten, eignet sich der DreiecksNistkasten. Er ist am einfachsten zu bauen.
er Lebensraum Garten ist für viele Vögel in den vergangenen Jahren durch den Verlust natürlicher Höhlen zum Beispiel in Kopfweiden oder Astlöchern alter Bäume, rarer geworden. Ein Grund mehr, Nistkästen in verschiedenen Formen aufzuhängen.
Gerade im Winter, wenn die Arbeit im Garten ruht, kann man die Zeit gut nutzen, um selber einige Nistkästen aus Holz zu bauen. Als Baumaterial bieten sich ausgediente Bretter an, die natürlich nicht mit Holzschutzmitteln behandelt sein dürfen.
Ungehobelte Bretter
Um Temperaturschwankungen auszugleichen, sollten die Bretter eine Stärke von zwei Zentimetern haben und mindestens auf einer Seite ungehobelt sein, damit sich die Vögel auf der späteren Innenseite festkrallen können. Als Material bietet sich Holz aus Kiefer und Fichte, aber auch aus Erle und Eiche an.
Für alle Höhlenbrüter eignet sich der Dreiecks-Nistkasten, der auch am einfachsten zu bauen ist. Je nach Kastengröße nisten dort vorwiegend alle vorkommenden Meisenarten, Trauer- und Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Kleiber und verschiedene Käuzchen.
Halbhöhlen werden von Grauschnäpper, Bachstelze und zum Teil auch von Rotkehlchen und Zaunkönig an- Damit kein Wasser reinkommt: Die Nistkästen werden leicht nach vorne geneigt aufgehängt.
genommen.
Baupläne mit Angaben der speziellen Maße, des Materialbedarfes und einer Bauanleitung bekommt man außer in Gartenbüchern bei den örtlichen Garten- oder Umweltverbänden und über die überregionalen Naturschutzverbände Biologische Schutzgemeinschaft Hunte (BSH), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU oder die Natur- und Umweltschutzstiftung
WWF.
Beim Bau eines Nistkastens sollte man auf eine Sitzstange unterhalb des Einflugloches verzichten. Denn von dort aus haben Katze und Marder es sonst leicht, die Jungvögel aus dem Kasten zu fangen. Damit die Kästen auch über Jahre wetterfest bleiben, wird das Dach mit Teerpappe verkleidet, und die Außenwände werden mit ungiftigen Imprägnierungsmitteln gestrichen. Dazu verwendet man am besten Lösungen, die mit einem blauen Umweltengel ausgezeichnet sind. Da trotz aller Schutzvorrichtungen immer noch etwas Wasser in den Kasten gelangen kann, bohrt man in den Boden zwei, drei kleine Löcher, damit das Wasser ablaufen kann.
Naturnaher Garten
Beim Anbringen der Kästen ist darauf zu achten, dass sie leicht nach vorne geneigt mit dem Flugloch der Wetterseite abgewandt aufgehängt werden, ein Wassereintritt ist dann kaum zu befürchten. Nistkästen, in denen keine Brut erfolgte, sind zu überprüfen, ob sie den richtigen Standort haben.
Kästen werden meist gut angenommen, wenn sie an ungestörter Stelle in einer Höhe von drei bis vier Metern an einem Baum, einer Hausoder Schuppenwand aufgehängt werden. Ein vollsonniger Standort ist nicht geeignet. An einem Baum sorgen überhängende Äste für Schatten. Geeignet sind auch nicht der Mittagssonne voll ausgesetzte Wände. Besteht die Gefahr, dass Katzen die Nester plündern, sind die Kästen besonders mit Draht zu sichern.
Natürlich reicht ein gutes Angebot an Nistkästen alleine nicht aus, um Vögeln im Garten ein angenehmes Zuhause zu bieten. Als Lebensraum ideal ist ein naturnah gestalteter Garten, in dem auf Pestizide verzichtet wird und der sich durch eine Vielzahl von einheimischen, Frucht tragenden Bäumen und Sträuchern, Kletterpflanzen und Stauden Reisighaufen und Vogelbäder auszeichnet.