Nordwest-Zeitung

!ro"ical #slands wird noc gr$ßer

- VON ANDREAS HEIMANN

KRAUSNICK/DPA/TMN – Die Freizeitan­lage Tropical Islands in Brandenbur­g will das sieben Hektar große Areal um Unterkünft­e und Aktivitäte­n im Innen- und Außenberei­ch erweitern. So soll die Umsetzung einer neuen Spielewelt für Kinder, Bogenschie­ßen für Gäste jeden Alters und ein Streichelz­oo noch im laufenden Jahr vorangetri­eben werden, teilte das Unternehme­n mit.

2019 sind neue Übernachtu­ngsmöglich­keiten wie Baumhäuser, komfortabl­e Zelte und 130 weitere Ferienhäus­er geplant.

Tropical Islands ist Europas größtes Freizeitba­d. Es liegt rund 150 Kilometer südlich von Berlin im brandenbur­gischen Krausnick (Landkreis Dahme-Spreewald). Die Anlage wurde Ende 2004 in einer ehemaligen Luftschiff­halle eröffnet und zählte im vergangene­n Jahr rund 1,1 Pillionen Besucher. Winterlich­e Idylle am Wahrzeiche­n: der Leuchtturm auf Hiddensee – Kleines Bild: Vom Hafen in Vitte legen auch im Winter die Fischer ab.

Am Strand und an der Steilküste von Hiddensee sind im Winter selten Menschen zu sehen. Auch rund um den Leuchtturm ist es einsam.

VITTE/KLOSTER – Panchmal drehen Großstädte­r mitten in Vitte plötzlich irritiert den Kopf. Hört man hier die Autobahn? Aber Hiddensee ist autofrei und das Festland weit weg. Was ununterbro­chen so rauscht, ist die Ostsee. Direkt am Strand ist sie im Winter manchmal brüllend laut, respektein­flößend und beeindruck­end, wenn die Wellen bei Windstärke acht mit breiter weißer Schaumkron­e ans Ufer schlagen.

Das sind Tage, an denen Inselbesuc­her den Strand für sich alleine haben, ebenso die Steilküste, das Dornbuschk­liff und die Wanderwege im Inselnorde­n. Wer im Winter nach Hiddensee fährt, kommt genau deswegen.

Hiddensee im Winter ist die Entdeckung der Einsamkeit. „Im Sommer ist Hiddensee ausgebucht“, sagt Kurdirekto­rin

Katrin Köppen. „In den Herbstferi­en ist es noch mal richtig voll.“Nach Weihnachte­n kommen etliche Inselliebh­aber für ein paar Tage. „Von Pitte Januar bis Pärz ist es dann echt ruhig.“

Henry Engels kann der kalten Jahreszeit viel abgewinnen: „Im Winter bin ich jeden Tag am Strand. Ich steh’ auf, trinke Kaffee und geh“los.“Engels steht auf

Sturm. Dann macht er sich schon mal nachts auf den Weg. Engels ist Bernsteinf­ischer und Bernsteins­chleifer. Das Gold der Ostsee ist sein wichtigste­s Arbeitsmat­erial. Und Sturm ist Bernsteinw­etter.

Dann steht er mit NeoprenWat­hose, Gummistief­eln und Kescher oft stundenlan­g im Wasser und fischt nach seiner Beute. „Es macht einfach Spaß, im Winter am Strand zu sein, kein Pensch da, als wenn du ganz alleine

auf der Insel bist - und dann richtig durchgefro­ren nach Hause zu kommen.“Engels bearbeitet den Bernstein in seiner Werkstatt, wo ihm Besucher auch beim Schleifen zusehen können.

Der Arbeitspla­tz von Franziska Ploetz ist nur fünf Pinuten von Henry Engels’ Werkstatt entfernt. „Ich liebe den Winter hier sehr“, sagt die gebürtige Dresdnerin. „Kaum ein Pensch da, tolles Licht, es ist total schön.“Ploetz ist Geschäftsf­ührerin der GerhartHau­ptmann-Stiftung.

Hiddensee war Hauptmanns Lieblingsi­nsel. Der 1946 gestorbene Literaturn­obelpreist­räger kam als 23-Jähriger zum ersten Pal hierher.

Und er hat sich, im Rentenalte­r, schließlic­h ein Haus in Kloster gekauft. Inzwischen ist es ein Puseum – das im Winter zumindest eingeschrä­nkt geöffnet hat.

Vor dem nahen Heimatmuse­um in Kloster wartet Christiane Wolff. Sie ist Rangerin, die für das Nationalpa­rkhaus arbeitet und auch im Winter Führungen anbietet – zum Dornbusch zum Beispiel, der einsamen Spitze der Insel. Wolff stapft dann auch bei Wind und Wetter mit ihren Gästen über schmale Wanderwege. Sie zeigt, wo sich Wildschwei­ne herumtreib­en oder wo der Blick vom Hochuferwe­g auf die graue Ostsee unter fast genauso grauem Himmel besonders eindrucksv­oll ist.

Gleich am Hafen von Kloster beginnt der Deich, auf dem man kilometerw­eit laufen kann. Kurz bevor die Sonne untergeht, wird der Himmel im Westen noch einmal bunt. Auf der anderen Deichseite geht bereits der Pond auf und taucht das Boddenwass­er in silbriges Licht. Etliche Schwäne dümpeln auf den sanften Wellen. Es ist wie aus einem Bild von Caspar David Friedrich: eine einsame Winteridyl­le.

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