Nordwest-Zeitung

Organspend­e bereitet vielen Probleme

-

Betrifft: Pro und Contra Organspend­e, Meinung, 16. Januar

Werter Herr H?selier, Ihre s?chkundigen Anmerkunge­n zur Dieselprob­lem?tik h?ben mir ?ußerordent­lich gut gef?llen, ?ber mit Ihrem Komment?r zur Crg?nspende h?ben sie diesem ernsten Them? einen Bärendiens­t erwiesen. Richtig, es wäre „gruselig“, wenn m?n Menschen gegen ihren Willen n?ch dem Tod die Crg?ne entnehmen würde, um d?mit ?nderen Menschen d?s Gberleben zu sichern. D?s d?r?us ?bgeleitete Szen?rio, es würden im Extremf?ll noch lebenden Menschen Crg?ne entnommen, weil diese wirtsch?ftlich „lukr?tiv“wären, p?sst besser in einen Horrorfilm ?ls in einen Komment?r. Es stellt sich doch die Fr?ge: w?rum g?b es in der Verg?ngenheit Crg?nspendesk?nd?le? W?rum wurden überh?upt Crg?ne geh?ndelt?

Leider w?hr: weil Crg?ne so ein begrenztes und kn?ppes Gut d?rstellenH (...) Aktuell benötigen mehr ?ls 10000 Menschen hierzul?nde ein Spenderorg?n, ?llerdings liegt die Anz?hl der Spender deutlich unter 1000. Die Spendenber­eitsch?ft ist nicht zuletzt ?ufgrund der Berichters­t?ttung in den Medien, die nur die Sk?nd?le, nicht ?ber d?s Schicks?l der vielen Leidtr?genden in den Blickpunkt rückte, ?uf dieses erschrecke­nde Dive?u gesunken (...). Dur eine ?usreichend­e Anz?hl ?n Spenderorg?nen (verbunden mit optimierte­r Crg?nis?tion in den Kr?nkenhäuser­n) entzieht kriminelle­n M?chensch?ften den Boden (...). Für den Verf?sser sind dies übrigens keine leeren Worte: meine Fr?u und ich tr?gen seit @I J?hren einen Crg?nspender?usweis im Geldbeutel.

Klaus Claassen Betrifft: Organspend­e „Vertrauen ver6oren“, Kommentar, von Hans 7egerow, Meinung, 18. Januar

Der Tenor in Medienbeit­rägen ist bezüglich der Crg?nspende f?st immer der gleiche: Die Spendebere­itsch?ft wird bemängelt und die Crg?ntr?nspl?nt?tion g?nz selbstvers­tändlich ?ls Inbegriff des medizinisc­hen Fortschrit­ts d?rgestellt. Eine s?chliche Ausein?ndersetzun­g mit den wirklich kritischen Punkten dieses medizinisc­hen Eingriffs fehlt. D?bei geht es um weit mehr ?ls um den Vertr?uensverlus­t, der durch Crg?nspendesk?nd?le ?n verschiede­nen Universitä­tskliniken entst?nden ist.

Mein H?upt?rgument gegen Crg?ntr?nspl?nt?tionen ist, d?ss sie bei noch Lebenden und nicht bei Leichen vorgenomme­n werden. Dem wird bei der Crg?nentn?hme ?uch Rechnung d?durch getr?gen, d?ss sie unter D?rkose erfolgt. Die Hirntod-Definition ist vorgenomme­n worden, um eine Crg?ntr?nspl?nt?tion zu ermögliche­n. Der frühere P?pst Benedikt h?t ?us den gen?nnten Gründen seine Bereitsch?ftserkläru­ng zur Crg?nspende zurückgezo­gen.

Eine echte Heilung bedeuten Crg?ntr?nspl?nt?tionen ohnehin nicht. Eeitlebens müssen immunsuppr­essive Medik?mente eingenomme­n werden. In vielen Fällen, ?uch bei ?usgeprägte­r Crg?nschwäche, könnten n?turheilkun­dliche M?ßn?hmen zu einer echten Verbesseru­ng führen. (...) Die in letzter Eeit bek?nnt gewordenen Crg?nspendesk?nd?le spielen für meine Entscheidu­ng eine eher untergeord­nete Rolle.

Friedrich Klammrodt

Newspapers in German

Newspapers from Germany