Ch%rme-Offensive mit H%ken
Nordkoreas Kim lädt Südkoreas 9oon ein
SEOUL/PJÖNGJANG – Trotz seiner Unnachgiebigkeit im Konflikt um sein Atomwaffenprogramm will sich Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bald mit Südkoreas Präsidenten Moon Jae In treffen. Bei einem fast dreistündigen Gespräch am Samstag in Seoul übermittelte Kims Schwester Kim Yo Jong eine Einladung nach Pjöngjang, teilte der Sprecher des Präsidialamts mit. Ein Besuch könne „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“erfolgen, schlug Kim Jong Un vor. Moon, der von Nordkorea einen kompletten Verzicht auf die Entwicklung von Atomwaffen fordert, reagierte zurückhaltend: „Lassen Sie uns in Zukunft die nötigen Bedingungen dafür schaffen.“
Kim schloss bisher Verhandlungen über das Atomprogramm aus. Der plötzliche Annäherungskurs gegenüber Südkorea wird daher von Kritikern auch als Versuch Nordkoreas gesehen, einen Keil zwischen Südkorea und seinen Verbündeten USA zu treiben und sich aus den Fesseln der internationalen Sanktionen ein wenig zu lösen.
Sollte Moon die Einladung dennoch annehmen und in die nordkoreanische Hauptstadt reisen, käme es nach 2000 und 2007 in Pjöngjang zu einem dritten Gipfeltreffen zwischen beiden Ländern. Kims Schwester übergab Moon auch einen Brief, in dem Kim Jong Un seinen Wunsch nach einer Verbesserung der Beziehungen äußerte. Kim hatte erst Anfang dieses Jahres nach langer Funkstille zu erkennen gegeben, sich Südkorea annähern zu wollen.
Wie das Präsidialamt berichtete, rief Moon die nordkoreanische Seite zu einer baldigen Wiederaufnahme des Dialogs mit den USA auf. Das sei auch für die Entwicklung der innerkoreanischen Beziehungen wichtig. Die kommunistische Führung in Pjöngjang unterstellt den USA eine feindselige Politik.
Kims Schwester war anlässlich der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang als „Sondergesandte“ihres älteren Bruders nach Südkorea gereist. Die 30-Jährige ist das erste Mitglied der seit drei Generationen herrschenden Kim-Familie, das den Süden der koreanischen Halbinsel besucht.
KOMMENTAR, SEITE 4
P