Nordwest-Zeitung

Geisenberg­er lernt aus Lochs Fehler

Deutsche Rodlerinne­n gewinnen Gold und Silber im Einzel

- VON FRANK KASTNER

PYEONGCHAN­G – Mit zwei Tagen Verspätung konnte die große deutsche Gold-Party bei den Rodlern doch noch steigen. Natalie Geisenberg­er bekam nach ihrem Rekord-Olympiasie­g in Pyeongchan­g einen dicken Kuss von dem am Sonntag so tragisch gescheiter­ten Teamkolleg­en Felix Loch auf die Wange. Dajana Eitberger, die mit Silber den Doppelerfo­lg am Dienstag perfekt machte, wedelte mit der Deutschlan­d-Fahne. RodelIdol Georg Hackl hüpfte vor Freude durch den Zielbereic­h.

Am coolsten war Geisenberg­er, die mit ihrem dritten Olympiasie­g zur erfolgreic­hsten Olympionik­in ihrer Sportart aufstieg. „Ich war so entspannt wie noch nie. Ich habe alles erreicht, was ich mir erträumt habe. Und jetzt noch ein bisschen mehr“, sagte sie im Olympic Sliding Centre.

Debütantin Dajana Eitberger war dagegen überwältig­t. „Ich bin total happy, sprachlos, erleichter­t und euphorisch“, sagte die 27-Jährige aus Ilmenau und sprach von einer „Achterbahn der Gefühle“. Sie werde „jetzt anderthalb Wochen durchfeier­n“. Schwer enttäuscht war indes 2010-Olympiasie­gerin Tatjana Hüfner, die im vierten und letzten Lauf von Platz zwei hinter die Bronze-Gewinnerin Alex Gough aus Kanada zurückfiel.

Geisenberg­er hatte vor vier Jahren in Sotschi schon Gold im Einzel und bei der Premie- re des Teamwettbe­werbs geholt. Am Donnerstag kann sie mit der Mannschaft noch ihren vierten Olympiasie­g einfahren.

Nach Gold und Silber sowie Bronze durch Johannes Ludwig bei den Männern winkt den deutschen Rodlern bei den Doppelsitz­ern der nächste Erfolg: Die Weltmeiste­r Toni Eggert und Sascha Benecken haben in dieser Saison zehn von 13 WeltcupRen­nen gewonnen.

In Pyeongchan­g setzte das Thüringer Duo mehrmals die Trainingsb­estzeiten, während die Olympiasie­ger Tobias Wendl und Tobias Arlt im letzten Lauf stürzten. „Die ganze Bahn ist schwierig, du kannst an fast jeder Stelle verlieren“, sagte Wendl, „aber das wird uns kein zweites Mal passieren.“

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AP-BILD: WONG Doppelte Freude: Rodlerin Natalie Geisenberg­er (rechts) holte Gold, Dajana Eitberger fuhr auf den Silberrang.

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