Laubenvögel
Allen Paaren empfiehlt das Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38-44, am Valentinstag, 14. Februar, einen Besuch der Ausstellung „Laubenvögel – Ein Leben auf der Bühne“. Dort dreht sich alles um Liebe und Balz. Das Museum hat von 9 bis 17 Uhr geöffnet. In Griechenland aktiv: Holm Kleinmann (4. von links), begleitet vom Oldenburger Architekten Alexis Angelis (rechts daneben) im Kreis von Studierenden und Lehrenden in der Aristoteles-Universität.
Zwei deutsche Hochschulen und eine griechische Universität kooperieren. Holm Kleinmann lehrt in Griechenland.
OLDENBURG – Mit Griechenland verbindet Holm Kleinmann (73) eine große Liebe zum Land und zu den Menschen, die dort leben. Seit 1968 reist der ehemalige Architekturprofessor der Jade-Hochschule in Oldenburg regelmäßig in den Süden, in den vergangenen Jahren auch mit einem Auftrag.
Kleinmann legt in Thessaloniki Gärten an. Eigentlich nichts Besonderes, doch die Gärten befinden sich auf öffentlichen Flächen und auf Schulhöfen. Gärtnern auf öffentlichen Flächen (Neudeutsch „Urban Gardening“) ist das Stichwort, auf das in Griechenland immer mehr Nachbargemeinschaften, Schulen aber auch Kommunen anspringen. Die aus Deutschland importierte Idee trägt Früchte. Vor 40 Jahren begannen Menschen in New York mit dem „Urban Gardening“, vor gut zehn Jahren fingen in europäischen Großstädten Gärten zwischen Hochhäusern: In Thessaloniki wird Gemüse angebaut.
Menschen damit an, ihr Gemüse zumindest zum Teil selbst im öffentlichen Raum anzubauen.
„In Thessaloniki gibt es viele Brachflächen“, erzählt Kleinmann. Vor seiner Pensionierung hatte der 73-Jährige an der Jade-Hochschule häufig den Austausch zwischen Studierenden und Lehrenden organisiert und bereits 2007 ein Gastsemester lang an der Aristoteles-Universität in Thessaloniki gelehrt. Unterstützt wird das Programm von der JohannGottfried-Herder-Stiftung.
Gemeinsam mit seinem griechischen Kollegen Dr. Sarantis Zafiropoulos und 16
Master-Studierenden der Fachbereiche Architektur und Landwirtschaft forschte er über „Grün in der Stadt“. Die Forschung hatte damals in den Krisenzeiten einen durchaus ernsten Hintergrund. Die Nutzung der Kleingärten sollte die Selbstversorgung mit frischem Gemüse unterstützen.
Neben dem Nationalstadion haben er und seine Helfer von der Universität deshalb mehrere in Holz gefasste kleine Gärten angelegt. Die Aktion sprach sich rum und so kamen plötzlich Schulklassen, um die Gärten zu besichtigen und zu sehen, wie Gemüse angebaut wird und wächst. Kleinmann fand das irgendwie paradox. „Nicht die Kinder müssen zu den Gärten kommen, die Gärten müssen zu den Kindern“, dachte er sich und nutzte Kontakte zu einer Grundschule, die seine Idee begeistert aufnahm.
So entstand unter Mithilfe zahlreicher Helfer und mit Unterstützung von Bauunternehmen auf einer einst kargen Fläche auf dem Schulhof ein blühender Garten. Beteiligt am Bau des ersten Schulgartens in Griechenland waren in einem einwöchigen Workshop Studierende der Fachbereiche Architektur der Jade Hochschule und der Aristoteles Universität Thessaloniki sowie des Fachbereichs Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück. Die Materialien wurden gesponsert von Rotary Club Oldenburg, der Heinrich-BöllStiftung in Thessaloniki und der Familie Kleinmann.
Der Erfolg der Aktion spricht sich in Griechenland herum. Der Bürgermeister der südlich von Thessaloniki gelegen Stadt Volos hat Kontakt zu Kleinmann aufgenommen: Volos soll grüner werden.
Wer die Aktion unterstützen möchte, kann sich unter Tel. 01 79/8 15 99 10 bei Holm Kleinmann melden.
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