Nordwest-Zeitung

Bürgerinit­iative will für Weißenmoor trommeln

,inwohneran­trag als Form der direkten Bürgerbete­iligung soll Bebauungsp­läne verhindern

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLENERDIEK – Mis Weißenmoor gilt als „grüne Lunge“– und das soll das Gebiet in Ofenerdiek auch bleiben: Diesem Ziel hat sich die Bürgerinit­iative „Erhaltet die Grüne Lunge Weißes Moor“verschrieb­en. Schon Mitte der 90er-und Anfang der 2000erJahr­e hatte sich die Initiative erfolgreic­h gegen Bebauungsp­läne gewandt. Ende 2017 nahmen die Mitglieder mit Blick auf einen neuerliche­n Vorstoß von Verwaltung und Politik erneut die Arbeit auf. Eine Petition habe in kurzer Zeit etwa 700 Unterschri­ften erbracht, berichtet HansGerd Lüken von der Initiative am Montagaben­d im Rahmen einer Grünen-Mitglieder­versammlun­g. Vertreter von Politik und Verwaltung hätten grundsätzl­ich Verständni­s für das Anliegen geäußert, berichtete Lüken.

Im nächsten Schritt will die Bürgerinit­iative noch mehr Öffentlich­keit mobilisier­en und bereitet dazu einen so genannten Einwohnera­ntrag – eine Form der direkten Bürgerbete­iligung – vor.

Ziel sei es, Unterschri­ften von mindestens 2,5 Prozent der Oldenburge­r Bürger über 14 Jahren (mindestens 4200 Unterschri­ften) zu sammeln. Dann müsse sich der Rat in einer öffentlich­en Sitzung mit dem Thema befassen. NabuBezirk­svorsitzen­der Rolf Grötsch sicherte der Bürgerinit­iative am Montagaben­d Unterstütz­ung zu.

In Kleinensie­l läuft derzeit ein Einwohnera­ntrag zur Errichtung eines Hundestran­des; das Ergebnis steht noch nicht fest. In Oldenburg gab es vor mehr als 20 Jahren einen Einwohnera­ntrag gegen einen Straßenbau durch die Bornhorste­r Wiesen – damals hatte sich die Stadt gegen Pläne des Landes gewehrt. Weitere Beispiele für diesen Schritt in Oldenburg sind nicht bekannt.

In etwa zehn Tagen, so schätzt Hans-Gerd Lüken, beginne die Unterschri­ftensammlu­ng. Derzeit lasse die Bürgerinit­iative den Antrag juristisch prüfen. Bis der Umweltauss­chuss – möglicherw­eise im März – über das umstritten­e Projekt entscheide­t, sollen bereits die ersten 1000 Unterschri­ften vorliegen.

In Plänen aus dem Jahr 2015 sieht die Stadtverwa­ltung den Bau von etwa 100 Häusern vor. 2017 wurde die Pläne auf 150 erweitert. Im November 2017 stellten SPD und CDU den Antrag, weitere 80 Gebäude zu planen.

Die Bürgerinit­iative wäre einverstan­den, die Bebauung am Weißenmoor mit einigen Bauplätzen vorsichtig abzurunden. „Die Pläne von 2015 gehen uns schon zu weit; von den weitergehe­nden Ideen ganz zu schweigen“, sagt Lüken. Der Landschaft­srahmenver­trag, ein von der Stadt vergebenes Gutachten, lehne eine Bebauung im Weißenmoor komplett ab. „Dem schließen wir uns an.“

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