DARUM GEHT ES BEI DER KONFERENZ
Trump: Vor einem Jahr schickte US-Präsident Donald Trump seinen Vize Mike Pence nach München, um seine Außenpolitik zu erklären. Der übermittelte zwar ein Bekenntnis zu EU und Nato, ließ aber viele Fragen offen. Diesmal soll Trumps sicherheitspolitischer Berater Herbert Raymond McMaster Antworten geben. Einer von Trumps schärfsten Widersachern aus den eigenen republikanischen Reihen ist diesmal nicht dabei: Senator John McCain, bisher Stammgast in München, ist schwer erkrankt.
Europa: Trumps „Amerika-zuerst“-Politik hat in Europa in den vergangenen zwölf Monaten zu Emanzipationsbestrebungen geführt. Überall ist zu hören, dass die Europäer selbstständiger werden müssten. In wichtigen Feldern wie der Klima- und Handelspolitik gibt es keinen Konsens mehr mit den USA. Die zwei wichtigsten Politiker für das Europa-Thema fehlen in München aber: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Nahost: Dieses Thema ist in München mit am prominentesten besetzt. Mit Benjamin Netanjahu nimmt erstmals ein israelischer Ministerpräsident an der Konferenz teil. Er wird am Sonntag reden. Die konkurrierenden Regionalmächte Iran und Saudi-Arabien sind mit den Außenministern vertreten. Die Türkei, die gerade in den Syrien-Konflikt eingegriffen und sich damit auch mit Nato-Partner USA angelegt hat, schickt gleich zwei Vertreter.
Ukraine: Zum ersten Mal seit einem Jahr werden sich am Rande der Konferenz die Außenminister Deutschlands und Frankreichs mit denen aus Russland und der Ukraine treffen. Ziel sind Fortschritte bei der Beilegung des Konflikts zwischen pro-russischen Separatisten und Regierungstruppen in der Ostukraine. Das letzte Treffen fand auch in München statt. Damals verkündete Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Waffenstillstand, der kurz danach wieder gebrochen wurde. Jetzt wird über eine UN-Blauhelmmission diskutiert.
Lahme Enten: So nennt man Politiker, von denen schon bekannt ist, dass sie ihr Amt bald verlassen. Bei den im Bundeskabinett verbliebenen Ministern weiß man das zwar noch nicht so ganz genau. Bei manchen kann man es aber schon ahnen. Fünf von ihnen werden Deutschland in München vertreten.