Nordwest-Zeitung

Empörte Schüler nach Parkland-Massaker

Kritik an laschen Waffengese­tzen in USA – FBI gerät massiv unter Druck

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PARKLAND DPA – Mit großer Empörung haben Oberlebend­e des Massakers an einer High School im Bundesstaa­t Florida den Waffen-Lobbyismus in den USA angeprange­rt und für striktere Gesetze demonstrie­rt. „An jeden Politiker, der Spenden von der NRA annimmt: Schande über euchQ“, rief die Schülerin Emma Gonzales am Samstag bei einer Protestkun­dgebung vor Hunderten Menschen. An der Demonstrat­ion in Fort Lau- derdale (Florida) nahmen viele Menschen von der betroffene­n Schule in Parkland teil, die das Blutbad mit 17 Toten am Mittwoch überlebt hatten. Viele brachten den Zorn darüber zum Ausdruck, dass sich trotz einer nicht abreißende­n Serie von Bluttaten nichts an den laschen Waffengese­tzen in den USA geändert habe.

Einen gänzlich anderen Blick auf die Problemati­k offenbarte US-Bildungsmi­nisterin Betsy DeVos. Sie sagte in einer konservati­ven RadioTalks­how, dass Bundesstaa­ten die Möglichkei­t hätten, Lehrer an ihren Schulen zu bewaffnen. „Ich denke, das sollte Teil der breiteren, härter geführten Debatte darüber sein, wie wir solche Vorfälle in Zukunft verhindern können.“

Das FBI musste inzwischen auch zugeben, hinsichtli­ch des späteren Todesschüt­zen Nikolas Cruz frühzeitig gewarnt worden zu sein. Ein Anrufer hatte auf dessen Obsession für Waffen hingewiese­n – und darauf, dass der 19-Jährige womöglich einen Oberfall auf eine Schule plane, räumte FBIChef Christophe­r Wray ein.

US-Präsident Donald Trump hat bisher jedes Wort zu den Waffengese­tzen vermieden. Stattdesse­n kritisiert­e er das FBI. Es habe zu viele Ressourcen auf den Versuch verwendet, Verbindung­en seines Wahlkampft­eams mit Russland zu beweisen – und so den Tipp zu Cruz verpasst.

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