Nordwest-Zeitung

Russe steht unter Doping-Verdacht

Curler hatte Bronze geholt – B-Probe wird geöffnet

- VON JÖRG MUCHA

PYEONGCHAN­G – Den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g droht ein Doping-Beben – denn ausgerechn­et ein Russe steht unter Verdacht. Nach übereinsti­mmenden Berichten russischer Medien ist der Curler Alexander Kruschelni­zki positiv auf das verbotene Herzmittel Meldonium getestet worden.

Konstantin Wybornow, Sprecher der „Olympische­n Athleten aus Russland“(OAR) in Pyeongchan­g, bestätigte, „dass die Leitung unserer Delegation eine offizielle Nachricht des IOC erhalten hat, eine mögliche Verletzung der Anti-Doping-Regeln betreffend. Wir werden den Namen des Athleten nicht nennen, bis die B-Probe geöffnet ist.“

Der Fall hätte Auswirkung­en auf den Medaillens­piegel, denn Kruschelni­zki hat im Mixed-Wettbewerb Bronze gewonnen. Danach soll die verdächtig­e Probe abgegeben worden sein. Sollte sich der Fall bestätigen, wird es hochintere­ssant: Die durch das Internatio­nale Olympische Komitee IOC in Aussicht gestellte Rehabiliti­erung Russlands Gewannen Bronze: Alexander Kruschelni­zki mit Anastassij­a Brysgalowa

noch vor der Schlussfei­er wäre mehr denn je fraglich.

Das IOC bestätigte den Verdacht indirekt. Ein Sprecher teilte mit: „Auf der einen Seite ist es sehr enttäusche­nd, wenn möglicherw­eise verbotene Substanzen genutzt werden, auf der anderen Seite zeigt es die Effektivit­ät des Anti-Doping-Systems bei den Spielen, das die Rechte der sauberen Athleten schützt.“

Ein Sprecher des CurlingWel­tverbands wurde konkreter: „Wir prüfen diese Sache.“Die B-Probe von Kruschelni­zki soll an diesem Montag geöffnet werden. Für den einzigen bislang bestätigte­n Dopingfall in Pyeongchan­g hatte der japanische Shorttrack­er Kei Saito gesorgt.

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