Nordwest-Zeitung

Erster Sieg gibt DEB-Team neuen Mut

Am Dienstag geht es gegen die Schweiz um den Viertelfin­al-Einzug

- VON CARSTEN LAPPE

PYEONGCHAN­G – Nach dem ersten Sieg bei Olympische­n Winterspie­len seit 16 Jahren scheinen die Selbstzwei­fel beim deutschen EishockeyT­eam endgültig verflogen zu sein. 2198 Tage nach dem damaligen 4:1 gegen Lettland, das dem deutschen Team in Salt Lake City 2002 das bislang letzte olympische Viertelfin­ale beschert hatte, gewann das DEB-Team am Sonntag mit 2:1 (0:0, 1:0, 0:1) nach Penaltysch­ießen gegen Norwegen.

Matchwinne­r Danny aus den Birken war zunächst fassungslo­s und dann recht kühn. „Was?“, rief der völlig Torschütze gegen Norwegen: Patrick HagerAP-BILD:

überrascht­e Keeper aus, als er auf die lange Zeit zwischen den beiden deutschen Siegen bei Olympia angesproch­en wurde und schob mit einem Grinsen hinterher: „Na, da haben wir ja schon mal einen Schritt gemacht. Schauen wir mal, ob wir noch irgendwas Schönes machen können.“

Im Alles-oder-nichts-Spiel an diesem Dienstag (13.10 Uhr MEZ) gegen die Schweiz soll das Viertelfin­ale perfekt gemacht werden. „Das Momentum müssen wir jetzt mitnehmen. Da sind wir alle heiß und freuen uns auf das wichtigste Spiel bei Olympia“, sagte aus den Birken, der mit zwei gehaltenen Penaltys und 28 Paraden stark spielte.

Aus den Birkens Leistung war spielentsc­heidend für den Sieg. „Gegen Schweden waren wir sogar besser, haben uns aber nicht belohnt. Jetzt nehmen wir den Schwung mit und gehen nicht mit drei Niederlage­n in das K.o.-Spiel“, sagte Patrick Hager, der den deutschen Treffer im Spiel erzielt (33. Minute) und den entscheide­nden Penalty verwandelt hatte.

„Es ist einiges möglich. Wir wollen so weit kommen, wie es nur geht“, sagte aus den Birken und Hager befand gar: „Wenn wir etwas effiziente­r werden und im Powerplay noch etwas zulegen, können wir jeden Gegner schlagen.“Dabei sprach der Münchner das größte Problem selbst an. Trotz bislang starker Leistungen im Turnier tun sich die deutschen Stürmer wahnsinnig schwer, Tore zu schießen. sehr stark gespielt und ist nur an der Chancenver­wertung gescheiter­t. Das muss verbessert werden, ein Tor wird im Entscheidu­ngsspiel um das Viertelfin­ale gegen die Schweiz nicht reichen.

Gegen die Eidgenosse­n sind es immer ganz besondere Spiele mit Derby-Charakter, da ist Pfeffer drin. Die Spieler kennen sich, trafen schon in den Duellen der NachwuchsM­annschafte­n Auswahl von Marco Sturm. Vor allem auf das Über- und Unterzahls­piel wird es jetzt ankommen, dort haben sich die Deutschen verbessert.

Die Top-Nationen haben sich oben festgesetz­t und sind direkt für das Viertelfin­ale qualifizie­rt. Dass keiner direkt ausscheide­t, finde ich gut. Der Aufwand, der für eine Teilnahme betrieben wird, muss auch berücksich­tigt werden.

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