Frankfurter fürchten Protestwelle bei Montagsspiel
;intracht empfängt Leipzig – Fans kündigen verschiedene Aktionen an
FRANKFURT – „Manic Monday“am Main: Boykott, Innenraumsturm, Spielunterbrechung, Choreographien und Banner – all das sollen die Fans von Eintracht Frankfurt bei ihrer Mobilmachung rund um das erste reguläre Montagsspiel der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig an diesem Montag (20.30 Uhr) planen. Dass die Partie für beide Clubs richtungsweisend im Kampf um einen Platz in der Champions League ist, interessiert kaum jemanden. Alle halten vor dem „irren Montag“den Atem an.
Viele Plätze bleiben leer
„Es wird eine enorme Welle des Protests sichtbar werden“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann der „Bild am Sonntag“: „Es gibt bei einem Großteil der Fans eine tiefe innere Überzeugung, dass der Montag eine Fehlansetzung ist.“Wie groß die Furcht vor ausufernden Protesten und Ausschreitungen ist, zeigt die Vorsichtsmaßnahme Hellmanns. Der 46-Jährige wird das Spiel im Innenraum anstatt wie gewohnt in der Loge verfolgen – um notfalls schnell eingreifen zu können.
Wie genau die Proteste gegen die Ansetzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) aussehen werden, ist offen. Über zahlreiche Aktionen wird spekuliert. So rechnet die Eintracht nur mit 32 000 Zuschauern, obwohl 42 000 Karten verkauft wurden. Zudem sollen die Pfiffe von Schiedsrichter Felix Zwayer mit Vuvuzelas übertönt werden.
Die Ansage der Anhänger, die ihre Aktionen gegen den Kommerz im Fußball richten, ist eindeutig. „Wir haben nicht vor, der DFL als stimmungsvolles Klatschvieh eine farbenfrohe und lautstarke Kulisse zu liefern“, ließ der „Nordwestkurvenrat“wissen.
DFL-Chef beschwichtigt
Der DFL-Geschäftsführer Christian Seifert betonte, dass die Montagsspiele nicht aus kommerziellen Gründen eingeführt wurden. „Sie machen weniger als ein Prozent der Gesamtumsätze aus“, äußerte der 48-Jährige: „Sie wurden eingeführt als Interessensausgleich zwischen mitreisenden Fans einerseits und dem Amateurfußball andererseits, der nach wie vor sehr viele Spiele am Sonntag absolviert.“Zudem brauche es Entlastung für die Europa-League-Starter, die am Donnerstag spielen. Seifert gestand ein, dass Montagsspiele „gewöhnungsbedürftig“seien. Er wies darauf hin, dass sie bis zum Ende des laufenden TV-Vertrags im Jahr 2021 einstimmig von den Clubs beschlossen wurden: „Für die Zeit danach sind sie nicht in Stein gemeißelt.“