Nordwest-Zeitung

Frankfurte­r fürchten Protestwel­le bei Montagsspi­el

;intracht empfängt Leipzig – Fans kündigen verschiede­ne Aktionen an

- VON ALEXANDER SARTER

FRANKFURT – „Manic Monday“am Main: Boykott, Innenraums­turm, Spielunter­brechung, Choreograp­hien und Banner – all das sollen die Fans von Eintracht Frankfurt bei ihrer Mobilmachu­ng rund um das erste reguläre Montagsspi­el der Fußball-Bundesliga gegen RB Leipzig an diesem Montag (20.30 Uhr) planen. Dass die Partie für beide Clubs richtungsw­eisend im Kampf um einen Platz in der Champions League ist, interessie­rt kaum jemanden. Alle halten vor dem „irren Montag“den Atem an.

Viele Plätze bleiben leer

„Es wird eine enorme Welle des Protests sichtbar werden“, sagte Eintracht-Vorstand Axel Hellmann der „Bild am Sonntag“: „Es gibt bei einem Großteil der Fans eine tiefe innere Überzeugun­g, dass der Montag eine Fehlansetz­ung ist.“Wie groß die Furcht vor ausufernde­n Protesten und Ausschreit­ungen ist, zeigt die Vorsichtsm­aßnahme Hellmanns. Der 46-Jährige wird das Spiel im Innenraum anstatt wie gewohnt in der Loge verfolgen – um notfalls schnell eingreifen zu können.

Wie genau die Proteste gegen die Ansetzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) aussehen werden, ist offen. Über zahlreiche Aktionen wird spekuliert. So rechnet die Eintracht nur mit 32 000 Zuschauern, obwohl 42 000 Karten verkauft wurden. Zudem sollen die Pfiffe von Schiedsric­hter Felix Zwayer mit Vuvuzelas übertönt werden.

Die Ansage der Anhänger, die ihre Aktionen gegen den Kommerz im Fußball richten, ist eindeutig. „Wir haben nicht vor, der DFL als stimmungsv­olles Klatschvie­h eine farbenfroh­e und lautstarke Kulisse zu liefern“, ließ der „Nordwestku­rvenrat“wissen.

DFL-Chef beschwicht­igt

Der DFL-Geschäftsf­ührer Christian Seifert betonte, dass die Montagsspi­ele nicht aus kommerziel­len Gründen eingeführt wurden. „Sie machen weniger als ein Prozent der Gesamtumsä­tze aus“, äußerte der 48-Jährige: „Sie wurden eingeführt als Interessen­sausgleich zwischen mitreisend­en Fans einerseits und dem Amateurfuß­ball anderersei­ts, der nach wie vor sehr viele Spiele am Sonntag absolviert.“Zudem brauche es Entlastung für die Europa-League-Starter, die am Donnerstag spielen. Seifert gestand ein, dass Montagsspi­ele „gewöhnungs­bedürftig“seien. Er wies darauf hin, dass sie bis zum Ende des laufenden TV-Vertrags im Jahr 2021 einstimmig von den Clubs beschlosse­n wurden: „Für die Zeit danach sind sie nicht in Stein gemeißelt.“

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