Nordwest-Zeitung

Tennis-Thron raubt Federer den Schlaf

Schweizer gewinnt in Rotterdam – Ab Montag Nummer eins

- VON ANDREAS ASEN

ROTTERDAM – Roger Federer hat in seiner einzigarti­gen Karriere fast alles erlebt, die historisch­e Rückkehr auf den Tennis-Thron raubte aber auch ihm den Schlaf. „Ich bin bis 4 Uhr morgens wach geblieben. Es war eine emotionale Woche für mich“, bekannte der Schweizer, nachdem er beim ATP-Turnier in Rotterdam Platz eins in der Weltrangli­ste zurückerob­ert hatte. Im Alter von 36 Jahren und 195 Tagen ist Federer ab Montag der älteste Spieler, der je an der Spitze des Rankings gestanden hat.

Schon durch seinen Viertelfin­al-Sieg am Freitagabe­nd hatte der „Maestro“die Rückkehr auf Rang eins perfekt gemacht. „Das ist ein weiterer Meilenstei­n“, sagte Federer bewegt: „Es fühlt sich unwirklich an. Es war ein langer und weiter Weg. Manchmal war er auch windig und steinig.“

Am Sonntag versüßte sich Federer seine Rückkehr an die Spitze mit seinem insgesamt 97. Titel. Im Finale ließ er dem angeschlag­enen Weltmeiste­r Grigor Dimitrow (Bulgarien) beim 6:2, 6:2 keine Chance und ist damit 2018 nach zwölf Matches weiter ungeschlag­en.

Der Altmeister hat auch im Spätherbst seiner Laufbahn große Ziele. „100 Turniersie­ge wären etwas sehr Besonderes“, gab Federer zu Protokoll: „Aber das sind alles Dinge, die automatisc­h passieren, wenn Siegt und siegt und siegt: Roger Federer

ich weiter gesund bleibe und Spaß am Tennis habe.“

Einen Grund, an einer Fortsetzun­g von Federers Rekordjagd zu zweifeln, gibt es nicht. Schließlic­h hatte sich bereits angedeutet, dass er erstmals seit Oktober 2012 wieder als Weltrangli­stenerster geführt wird. Im Januar triumphier­te er bei den Australian Open und sicherte sich seinen 20. Grand-Slam-Titel.

Für Federer selbst bedeutet die Rückerober­ung von Platz eins auch Genugtuung. 2016 hatten ihn Knieproble­me zu einem frühen Saisonende gezwungen. „Die Nummer eins zu werden, ist im Tennis die ultimative Leistung“, sagte Federer, der bereits 302 Wochen an der Spitze war: „Wenn man älter ist, muss man doppelt so viel arbeiten. Es war eine unglaublic­he Reise.“Eine Reise, die noch lange nicht zu Ende scheint.

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DPA-BILD: ALANGKARA

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