Warum immer mehr Apotheken aufgeben
Bremen Zwei unterwegs – Live-Sendung am Mittwoch aus Sande
BREMEN/LS – Knapp 20 000 Apotheken gibt es in Deutschland. So wenig, wie zuletzt vor 30 Jahren. Und ein Ende des Abwärtstrends ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Nach einem Gutachten des Bundeswirtschaftsministeriums ist fast jede zweite Apotheke hierzulande in ihrem Bestand gefährdet. Auch in Niedersachsen – und hier vor allem im ländlich geprägten Nordwesten – war der Aderlass in den vergangenen Jahren groß. Apothekern gelingt es immer seltener, Nachfolger für ihren Betrieb zu finden.
Die Ursachen für das Apothekensterben sind vielfältig. Ein wesentlicher Grund liegt in der Landflucht der Ärzte. Werden Arztpraxen auf dem Land geschlossen, ist ein Überleben für die örtlichen Apotheken schwierig, weil die Umsätze aufgrund sinkender Patientenzahlen oft dramatisch einbrechen. Eine weitere existenzielle Bedrohung sehen Pharmazeuten in Versandapotheken aus dem Ausland. Im Herbst 2016 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass Versender aus dem Ausland ihren Kunden Rabatte auf verschreibungspflichtige Arzneimittel gewähren dürfen, während sich heimische Apotheken an die Preisbindung für solche Medikamente halten müssen. Eine Ungleichbehandlung, die Apothekerverbände heftig kritisieren.
Hat Deutschland inzwischen zu wenige oder eher noch zu viele Apotheken? Wie lässt sich das Apothekensterben aufhalten? Warum geben immer mehr Apotheken im Nordwesten auf? Wie viele Apotheken sind nötig, um eine flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln zu gewährleisten? Wie bedrohlich ist der Versandhandel für die Apotheker vor Ort?
Diese und weitere Fragen werden in der Livesendung „Bremen Zwei unterwegs“am Mittwoch, 21. Februar,18.05 bis 19 Uhr, im Gemeindehaus Neustadtgödens, Am Deich 3 in Sande (Kreis Friesland), erörtert.
Teilnehmer der Gesprächsrunde mit Bremen Zwei-Moderatorin Julia Meichsner sind Ingeborg Borchers, Apothekerin aus Sande-Neustadtgödens im Ruhestand, Dr. Rolf Bruns, Vorstandsmitglied Landesapothekerverband Niedersachsen, Gerd Gläske, Gesundheitsökonom, Universität Bremen und Hanna Naber, SPD, MdL Niedersachsen. Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei.