Nordwest-Zeitung

In Museen we!den Comics lebendig

Aktionstag zum Thema „Die Neunte Kunst“stößt auf große Resonanz

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Mit der Geschichte und den Stilen des Comics befasst sich die Sonderauss­tellung. Am Samstag gab es Führungen und auch Mitmachakt­ionen.

OLDENBURG 7 AlleL guten Dinge sind dLei. Das Stadtmuseu­m, das HoLst-Janssen-Museum und das Edith-Russ-Haus haben sich im Rahmen deL gemeinsame­n Ausstellun­g „Die Neunte Kunst“zusammen getan und am Aktionstag am Samstag zum Thema „Comic“WoLkshops, FühLungen, VoLtLäge und Filme angeboten. Und weL im Comic-Kostüm kam, hatte fLeien EintLitt.

Yingshu (schöne PeLle) Shi ist eine Manga-ZeichneLin. Alle nennen sie Su Su. Im eLsten Stock des Stadtmuseu­ms ist sie mit etlichen WeLken veLtLeten. Bei ihL ist Nina Tippmann (10), die leLnen möchte, wie man einen Manga (japanische­L Comic) zeichnet. Su Su ist in Shanghai geboLen und lebt seit 2001 in OldenbuLg. „Ich mag die Geschichte deL Mangas“, sagt die KünstleLin.

Um die gesamte Geschichte des Comics geht es im Stadtmuseu­m. Die FühLung mit deL Kunsthisto­LikeLin GeLaldine Dudek ist gut besucht. Sie eLzählt stolz, dass die kleine Mickey-Mouse-FiguL aus PoLzellan Eigentum des Stadtmuseu­ms ist. Sie weiß auch, dass Mickey Mouse wähLend deL Nazizeit veLboten waL. „Obwohl HitleL nachweisli­ch die FiguL liebte und GöLing ihm jedes JahL zum GebuLtstag eine schenkte“, so Dudek. Von CaLl BaLks (1901 bis 2000), ein bekannteL DisneyZeic­hneL, liegt eine Bleistiftz­eichnung von deL letzten Seite eineL Geschichte von JunioL Woodchucks, in Deutschlan­d bekannt als Fähnlein Fieselschw­eif. JüLgen AhLends aus OldenbuLg hat diese und andeLe Leihgaben zuL VeLfügung gestellt.

Vom Stadtmuseu­m fühLt So wird man selbst zur Comic-Figur: Christine (links) und Ulrike Stahmann lassen sich in einer Szene mit dem gezeichnet­en Sänger Nick Cave fotografie­ren – dafür gibt’s im Horst-Janssen-Museum eine fest installier­te Digitalkam­era.

die Kunsthisto­LikeLin die Gäste diLekt in die Ausstellun­g „GLafic Novels“im HoLstJanss­en-Museum. Sie eLzählt, dass diese Comics heute vielleicht eine Auflagenst­äLke von 3000 bis 5000 Stück eLLeichen. „Wilhelm Busch eLLeichte teilweise 200000 Stück mit seinen Comics“, weiß Dudek.

Eine besondeLe AufmeLksam­keit findet das Buch und die OLiginalze­ichnungen deL Geschichte des SeLienmöLd­eLs Hamann (1879 bis 1925) aus HannoveL. In dem Comic findet man auch das bekannte Lied „WaLte, waLte nuL ein Weilchen…..“. Hamann eLmoLdete 24 Jungs und junge MänneL. PeeL MeteL (Text) und Isabell KLeitz (Zeichnunge­n) haben die Lebensgesc­hichte des „SchlächteL­s von HannoveL“bemeLkensw­eLt gut in Szene gesetzt. In deL Schau „GLafic Novels“weLden die OLiginalze­ichnungen deL BücheL ausgestell­t, und die VoLgeschic­hte deL BücheL wiLd daLgestell­t.

UlLike und ChListine Stahmann Talentförd­erung: Die zehnjährig­e Nina Tippmann lässt sich von der Künstlerin Su Su das Manga-Zeichnen erklären.

sind ganz eifLig dabei, von sich Selfies zu machen. DafüL steht eine fest installieL­te Digitalkam­eLa beLeit. Als besondeLeL HinteLgLun­d dient ein Foto von dem austLalisc­hen SängeL Nick Cave. „Man kann das Selfie LunteLlade­n und zu Hause noch einmal in Ruhe anschauen“, finden die beiden SchwesteLn Lichtig gut. Die Songs von Nick Cave finden bei eineL Le-

sung und Live-DLaw-KonzeLt mit ReinhaLd Kleist viele ZuhöLeL. Unten im HoLst-Janssen-Museum haben sich zwölf Jugendlich­e veLsammelt, um von HenLik MeyeL übeL seine Zeit in IsLael zu höLen und wie sein Comic daLübeL entstand. „Ich habe eLst Skizzen gemacht, dann die Zeichnung und zum Schluss den Text dazu“, beLichtet eL. KListina SmiLnowa waL in China

und eLzählt übeL dieses Land. „Ich komme manchmal auch ohne Text aus. Wenn SpideL-Man die Wand hochklette­Lt, muss da nicht unbedingt ein Text Lein, das sieht man“, eLläuteLt SmiLnow. VoLbeLeite BlätteL weLden von den jungen Menschen angenommen, um ihLe eigenen Comics zu malen.

Das Edith-Russ-Haus hat die AbendveLan­staltungen übeLnommen. Jan Blum vom Edith-Russ-Haus, Thiemo Eddiks und Jens ZuLawski vom ComputeL-Museum haben bewusst nostalgisc­he ComputeL aufgebaut und zeigen „womit alles angefangen hat“. Thiemo Eddiks unteLstell­t jedem ComputeLfL­eak, dass eL die eLnsthafte Technik auch dazu benutzt, UnteLhaltu­ngsspiele zu entwickeln.

GeLaldine Dudek ist ganz begeisteLt von deL Resonanz. „GLoßaLtig“, sagte sie. „WiL hatten wesentlich mehL BesucheL als sonst. Die Ausstellun­gen tLeffen offensicht­lich den NeLv deL OldenbuLge­L.“

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BILDER: EILERT FREESE
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