Steinhoff, Deutsche Manager belastet-
FRANKFURT/WESTERSTEDE/JSM – In der Bilanzaffäre beim Möbelriesen Steinhoff rücken Medienberichten zufolge jetzt auch deutsche Manager in den Fokus. Wie der NDR und die „Süddeutsche Zeitung“am Dienstag mit Verweis auf bisher unveröffentlichte EMails berichteten, wussten offensichtlich mehr Menschen beim vom Südafrika aus geführten Steinhoff-Konzern über die angeblich manipulierten Unternehmenszahlen Bescheid als bislang bekannt.
„Die Unterlagen deuten darauf hin, dass auch zwei deutsche Manager die in Norddeutschland wohnen, unmittelbar daran beteiligt gewesen sind, Zahlen des Konzerns besser darzustellen, als es wirtschaftliche Realität ist“, heißt es in dem Artikel von NDR und „SZ“. In den Berichten wird konkret auf einen E-Mail-Wechsel zwischen dem Südafrikaner Markus Jooste, bis Ende 2017 Chef der Steinhoff-Gruppe, und den beiden hochrangigen Managern verwiesen, in der sie über die Erstellung der Konzernbilanz für 2014 sprechen. Steinhoff hat seine Europazentrale in Westerstede.
Derweil muss der angeschlagene Möbelkonzern im März wahrscheinlich seinen Platz im MDax räumen. Für Steinhoff steige voraussichtlich die Immobilienfirma Aroundtown in Kürze in den Aktienindex für mittelgroße Werte auf, sagte jetzt Silke Schlünsen, Aktienmarkt-Expertin der Oddo Seydler Bank.
Die Deutsche Börse überprüft am 5. März ihre Indizes. Die entscheidenden Kriterien für die Aufnahme in oder das Ausscheiden aus dem MDax sind die Marktkapitalisierung und der Börsenumsatz.
Die Steinhoff-Aktie hatte einen Absturz an der Börse erlebt und rund 90 Prozent ihres Wertes verloren. Der Möbelriese hatte Unregelmäßigkeiten in mehreren Jahresabschlüssen einräumen müssen.