Airbus reduziert Produktionsraten
Nur noch acht statt 19 A400M pro Jahr – Schwierige Personaldebatten – Sorgen in Bremen
Der Konzern informierte die Betriebsräte. Airbus will bei Stellen auf Umgruppierungen setzen.
TOULOUSE/BREMEN – Beim Flugzeugbauer Airbus sind 3700 Stellen von Produktionskürzungen beim weltgrößten Passagierjet A380 und dem Militärtransporter A400M betroffen. Der Luftfahrtkonzern informierte am Mittwoch die europäischen Betriebsräte am Firmensitz im südwestfranzösischen Toulouse über diese Pläne im Detail.
„Heute war der Startschuss für die Diskussionen mit den Betriebsräten an den einzelnen Standorten“, sagte anschließend Airbus-Sprecher Florian Taitsch, der für A400M zuständig ist. Der Typ – von
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Airbus
Die Firma Airbus ist der größte Flugzeughersteller in Europa. Das Unternehmen sitzt in Toulouse in Frankreich. Werke zum Bau der Maschinen gibt es nicht nur dort, sondern auch in Deutschland, Spanien, Großbritannien, China und den USA. Airbus
dem die Bundesluftwaffe bisher 17 Maschinen übernommen hat – gilt als Problemflieger. Vor allem auf die Standorte Bremen, wo der Rumpf gebaut wird, und Sevilla kommen Veränderungen zu. Denn die bisherigen A400M-Produktionsraten baut zum Beispiel den A380. Die Maschine gilt als das zurzeit größte Passagierflugzeug der Welt. Der Flieger ist breiter als ein Fußballfeld. In dem Flugzeug gibt es zwei Stockwerke. Über 850 Menschen können in einem A380 mitfliegen. sollen von 19 im Jahr 2017 auf acht ab dem Jahr 2020 reduziert werden. Zugleich wird die Produktion bis zum Jahr 2030 verlängert. „Das gibt uns Zeit, Exportkunden zu finden“, sagte Taitsch. Nach Angaben des Airbus- Managements soll nun versucht werden, die betroffenen Stellen durch Umgruppierungen zu erhalten.
Wie, das sollen die weiteren Gespräche mit Betriebsräten vor Ort ergeben. Wörtlich heißt es dazu in der KonzernErklärung: „Airbus ist zuversichtlich, den meisten der betroffenen Mitarbeitern in Programmen, die sich derzeit im Hochlauf befinden, neue Stellen innerhalb des Unternehmens anbieten zu können.“
Die Information klang beruhigender als die jüngsten Schlagzeilen des französischen Magazins „Challenges“, das Stellenstreichungen in großem Stil vermuten ließ. Die Aufregung an den einzelnen Airbus-Standorten war groß. Dabei laufen die Geschäfte des Luftfahrtriesen eigentlich gut. Airbus konnte 2017 den Jahresgewinn fast verdreifachen und eilt von einem Auslieferungsrekord zumnächsten.
In Gewerkschaftskreisen wird zudem auf einen 2012 zwischen Airbus Deutschland und der IG Metall abgeschlossenen Zukunftstarifvertrag hingewiesen, der bis Ende 2020 gilt und die deutschen Airbus-Standorte sichert. Zudem sind nach internen Informationen aus dem Unternehmen – das noch fast 7300 Flugzeugbestellungen in seinen Auftragsbüchern abzuarbeiten hat – schon seit Längerem Abstimmungen mit den Sozialpartnern zur A380Ratenreduzierung im Gange. Diese zielen auf die interne Versetzung von A380-Mitarbeitern zur Fertigung der A320-Flugzeugfamilie und der A350 ab; denn die Arbeitsgänge und Qualifikationen sind weitgehend vergleichbar.