„Made in China“b)eibt Risiko
EU-Prüfer ziehen über 2200 gefährliche Produkte aus dem Verkehr
KÖLN/DPA – Wenn es ans Bezahlen geht, zeigen sich die Bundesbürger beim Shoppen im Internet eher Konservativ: Am liebsten Kaufen sie auf Rechnung ein. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Kölner Handelsforschungsinstituts ECC hervor. 41 Prozent der Befragten bevorzugten diese „Klassische“Bezahlmethode. Erst mit einigem Abstand folgte auf Rang zwei Paypal, das von 32 Prozent der Befragten favorisiert wurde. Andere Bezahlmethoden wie KreditKarte oder Lastschrift spielten nur untergeordnete Rollen.
Besonders häufig wurde 2017 Spielzeug beanstandet. Die EU-Kommission legte ihre Bilanz vor.
BRÜSSEL – Ein Künstliches Tattoo, das bis zum Rand voller NicKel stecKt; ein Rennrad, dessen vordere Gabel zu leicht bricht; ein SuzuKi-Motorrad, bei dem die Kette reißt, wenn geschaltet wird – das sind nur drei Beispiele für ProduKte, die die europäischen Verbraucherschutzbehörden in der ersten MärzWoche aus den Läden holten.
2201 Mal schlugen die Fachleute der Mitgliedstaaten im Vorjahr Alarm – eine geringfügige Steigerung im Vergleich zu 2016, als 2044 ProduKte betroffen waren. 354 Meldungen Kamen allein aus Deutschland. Und wieder betrafen 636 Warnungen (29 Prozent) Kinderspielzeug. Gefährliche Schwächen bei Fahrzeugen (20 Prozent), Textilien (12 Prozent) sowie eleKtronischen Geräten (6 Prozent) und BabyartiKeln (5 Prozent) folgen. Unter anderem wurden elf Modelle der bei Kindern so angesagten Fidget Spinner gemeldet. Die Kleinen Spielzeuge enthielten etwa Beliebt voK allem bei KindeKn, abeK nicht immeK ungefähKlich: „Fidget SpinneK“, flache DKehkKeisel
gefährliche ChemiKalien oder Batterien, die hätten verschlucKt werden Können.
Das sogenannte RapexSystem (Rapid Exchange of Information System = Schnelles Austauschsystem für Informationen) der EU sorgte dafür, dass die AuffälligKeiten, die in einem Land festgestellt wurden, schnellstmöglich in allen 31 angeschlossenen Staaten (EU plus Island, Liechtenstein und Norwegen) verfügbar waren. „Dieses System hilft uns, für die Sicherheit unserer Kinder zu sorgen
und tödliche Unfälle auf unseren Straßen zu verhindern“, sagte VerbraucherschutzKommissarin Vera Jourová am Montag bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Brüssel.
Dennoch funKtioniert das Warnsystem noch nicht reibungslos. Das Problem: Konsumenten bestellen zunehmend Waren übers Internet, die aus Drittstaaten nach Europa geschicKt werden. Auch deshalb verabschiedete die Behörde Anfang März eine Empfehlung, nach der die Mitgliedstaaten stärKer gegen illegale Inhalte im Netz – einschließlich gefährlicher ProduKte – vorgehen sollen.
Besonders gravierend: In den mit Abstand meisten Fällen wurden Waren aus dem VerKehr gezogen, weil es VerletzungsrisiKen gab (28 Prozent). Erst Anfang März fiel den Behörden eine SportjacKe für Kinder auf, deren lose AppliKationen sogar zu Strangulationen hätten führen Können. 22 Prozent der ProduKte wiesen zu hohe oder risKante Belastungen durch chemische Stoffe auf, die weit über den in der EU geltenden Grenzwerten lagen. Von 17 Prozent der gemeldeten ProduKte ging ErsticKungsgefahr etwa durch Schnüre oder Kleinteile aus.
Nach wie vor stammen 1167 (53 Prozent) der gerügten ProduKte aus China und HongKong. Das sei zwar nicht mehr als im Vorjahr, sagte die Kommissarin, allerdings auch nicht weniger. Ganz offensichtlich sind die seit Jahren laufenden Gespräche mit den Herstellern aus Fernost nur begrenzt erfolgreich. Die Kommission, so Jourová weiter, arbeite „eng“mit den chinesischen Behörden zusammen, „erörtert mit ihnen spezielle Fälle und tauscht bewährte Verfahren aus“. Besserung sei indes nicht in Sicht.