Nordwest-Zeitung

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KULTURDE K L Bauarbeite­n neben „Horst8Jans­sen8Haus9 :ecken Befürchtun­gen vor Abriss

- VON JENS SCHÖNIG

Das Haus, in dem der Künstler seine Kindheit verbrachte, steht unter Denkmalsch­utz. Vom Abriss ist lediglich das Nachbarhau­s betroffen.

DONNERSCHW­EE – Das zweistöcki­ge Giebelhaus in der Lerchenstr­aße 14 ist ein echtes Stück Stadtgesch­ichte. Dort hatte der Künstler Horst Janssen (1929-1995) seine Kindheit bei seinen Großeltern verbracht. Eine Gedenktafe­l an der Fassade erinnert daran. Doch vielen Oldenburge­rn macht das Haus schon seit geraumer Zeit Sorgen, denn sein Zustand ist nicht der beste. Dementspre­chend schlug in den vergangene­n Tagen das Gerücht hohe Wellen, das Haus mit der bewegten Geschichte

solle abgerissen werden. Direkt nebenan wurden bereits einige große Bäume gefällt. Mehrere Gebäude, womöglich ein großer Komplex, seien geplant, so wurde sich in der Umgebung des Hauses erzählt.

Doch das geschichts­trächtige Haus bleibt stehen, versichert die Stadt auf Nachfrage. „Nur das Gebäude Lerchenstr­aße 18 wird abgerissen“, erklärt Stadtsprec­her Reinhard Schenke. Dessen Grundstück und der Parkplatz zwischen den Hausnummer­n 14 und 18 wird bebaut. Geplant ist ein Gebäude mit sieben Wohnungen und einer Tiefgarage.

„Das Haus von Horst Janssens Großeltern steht unter Denkmalsch­utz, ein Abriss ist deshalb nicht zu befürchten“, betont Schenke. Das 1903 errichtete Gebäude steht seit 2016 im Verzeichni­s der Kulturdenk­male. „Wir achten im Rahmen unserer Gestaltung­smöglichke­iten darauf, dass dieses Haus in seiner kulturhist­orischen Bedeutung auch erhalten bleibt“, sagt Schenke.

Im besten Zustand ist das Haus allerdings nicht. Auch Besucher der Stadtführu­ngen auf den Spuren Horst Janssens haben sich schon über den Zustand des Hauses gewundert. Doch die Instandhal­tung ist in erster Linie Sache des Eigentümer­s. „Wir können den Denkmalsch­utz erst dann durchsetze­n, wenn wir erfahren, dass jemand etwas mit dem Gebäude vorhat“, so Schenke weiter. „Bei 2500 Denkmalen in der Stadt, von denen die allerwenig­sten in öffentlich­em Besitz sind, müssen sich eben in erster Linie die Eigentümer kümmern.“In wessen Besitz das Haus ist, konnte der Stadtsprec­her nicht sagen. Dass das Haus absichtlic­h sich selbst überlassen würde, schließt er aber aus. „Man sollte da nicht gleich von Vorsatz ausgehen“, sagt Schenke.

Auch im Hinblick auf die Bebauung des Nachbargru­ndstücks ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Wir haben als Stadt über den Umgebungss­chutz Einfluss bei Baudenkmal­en und diesen nutzen wir auch“, betont Schenke. „Auch hier sind noch weitere Abstimmung­en nötig. Eine Baugenehmi­gung gibt es noch nicht.“

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BILD: TORSTEN VON REEKEN In diesem Haus wuchs Horst Janssen auf. Das Nachbargru­ndstück soll bebaut werden.

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