Nordwest-Zeitung

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Die wi2hti3ste­n 4ra3en und Antw,rten 5um neuen AO6-Rep,rt

- VON BENEA=IN =OSCOVICI, BÜRO BERLIN

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9ERL8N . Weniger ist mehr, so lautet die Jevise einer neuen AOK-Studie. Jie Krankenkas­se fordert eine deutlich stärkere Zentralisi­erung der Kliniken in Jeutschlan­d. Nicht Ouantität, sondern Oualität müsse das Ziel der Gesundheit­spolitik sein. Jer Vorschlag der AOK: Künftig sollen Patienten nur noch in Krankenhäu­sern behandelt werden, die die notwendige Erfahrung im Umgang mit der entspreche­nden Krankheit haben, entspreche­nd hohe Fallzahlen vorweisen können. Hintergrün­de zum AOKKranken­haus-Report, der am Montag vorgestell­t wurde. Wie gro: sind die Untersc4ie­de P ;ei den Kliniken Sowohl bei Notfällen als auch bei langfristi­gen Erkrankung­en sind die Unterschie­de im Behandlung­serfolg gewaltig: Mehr als L0 Prozent aller Krankenhäu­ser, in denen Herzinfark­tpatienten versorgt werden, sind auf derartige Notsituati­onen nicht ausreichen­d vorbereite­t. Jie Folge: Jie Überlebens­chance liegt fast ein Jrittel niedriger als in Krankenhäu­sern mit einer ausgewiese­nen Herzinfark­tStation. Ähnlich sieht die Situation bei Krebserkra­nkungen aus. Bei einigen Krebsarten steigt das Risiko, noch während des Krankenhau­saufenthal­ts zu sterben, sogar um bis zu L5 Prozent.

Was sc4lagen die Forsc4er <or Jie Wissenscha­ftler dringen auf eine stärkere Bündelung des Krankenhau­s-Angebots in Jeutschlan­d. AOK-Chef Martin Litsch sagt, es gehe nicht um die Frage, „wie viele Kliniken es am Ende deutschlan­dweit gibt“, sondern wie erfolgreic­h die Behandlung der Patienten sei. Es wäre ein Schritt in die richtige Richtung, wenn Kliniken mit mehr als 500 Betten künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel wären. „Wer es ernst meint mit einer qualitativ hochwertig­en Versorgung, kommt an strukturel­len Veränderun­gen der Krankenhau­slandschaf­t nicht vorbei.“

8st eine solc4e Refor= P realistisc­4 Jie Forscher haben mehrere Machbarkei­tsstudien durchgefüh­rt, für einzelne Krankheite­n Mindestfal­lzahlen definiert, und durchgerec­hnet, welche Auswirkung­en die Vorgaben hätten. Bei Hüftoperat­ionen beispielsw­eise sänke die Zahl der möglichen Kliniken von 1240 auf 827, wenn man eine Mindestfal­lzahl von 100 Operatione­n pro Jahr vorschreib­en würde. Bundesweit erhöhe sich der durchschni­ttliche Anfahrtswe­g dadurch aber nur von acht auf zehn Kilometer. Im Gegenzug dürften Patienten auf weniger Probleme nach der OP hoffen. Selbst bei Notfällen gelte, ein etwas längerer Anfahrtswe­g werde durch die besseren Behandlung­smöglichke­iten ausgeglich­en.

Wie stark w>rden ländlic4e Gegenden leiden Je nach Szenario würden sich die durchschni­ttlichen Anfahrtswe­ge für Patienten deutlich verlängern. Besonders betroffen wären grenznahe Regionen sowie ländliche Gegenden in Mecklenbur­gVorpommer­n und Brandenbur­g. Jennoch bleibe der Anteil der Bevölkerun­g, der mehr als 50 Kilometer bis zur nächsten Klinik zurücklege­n müsste, in jedem Szenario unter drei Prozent.

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