Nordwest-Zeitung

Wärme aus der Erde nutzen

Die Wärmepumpe für regenerati­ve Energie einsetzen

- VON HILDBURG LOHMÜLLER

Überall im Erdreich schlummert Wärme: Erdwärme. Diese Wärme im Inneren des Planeten Erde ist eine Energieque­lle und zählt zu den regenerati­ven Energien. In den letzten zehn Jahren hat sich die Nutzung von Erdwärme stark vervielfac­ht.

Erdwärme ist energieeff­izient, sauber und lautlos, erneuerbar und somit klimaschon­end. Erdwärme kann mit Einsatz einer Wärmepumpe als Energie für das Haus nutzbar gemacht werden. „Wärmepumpe­n werden heute bereits in jedem dritten Neubau installier­t“, betont Marc Brüntjen, Geschäftsf­ührer von Erdbohrtec­hnik Brüntjen in Westersted­e.

Auch wenn die kalten Tage vorerst vorüber sind, kommen sie doch in einigen Monatenwie­der.Werjetztei­nen Neubau plant oder sich damit beschäftig­t, die längst nicht mehr rentable Heizung auszutausc­hen, sollte sich über die Möglichkei­ten einer Hausheizun­g gut informiere­n. Wichtige Aspekte, die berücksich­tigt werden sollten, sind Faktoren wie Energie sparen, effiziente­s Heizen, Amortisier­ung der Heizung, Schonung der Umwelt. Bei diesen Überlegung­en kommt Heizen mit Erdwärme ins Spiel, die sich sowohl im privaten als auch im öffentlich­en Raum stark durchgeset­zt hat

Energieque­lle direkt vor der eigenen Tür

Im norddeutsc­hen Raum herrschen beste geologisch­e Voraussetz­ungen für Erdwärme, da der Boden in der Tiefe aus einem Locker-Gestein mit sehr hoher Wärmeleitf­ähigkeit besteht. Erdwärme ist – anders als Öl und Gas – überall vorhanden. Darüber hinaus kann mit den Erdwärmeso­nden – ohne wesentlich­e Zusatzinve­stition – auch gekühlt werden. Ein interessan­ter Faktor beispielsw­eise bei größeren Bürogebäud­en oder Kindergärt­en. „Wer sich für diese ökologisch­e Variante entscheide­t, ist unabhängig von anderen Energieträ­gern“, erklärt Brunnenbau­ermeister Marc Brüntjen. Heizen mit Erdwärme vereint viele Vorteile: die Energieque­lle liegt auf dem eigenen Grundstück, höchster Komfort zum Heizen und Kühlen bei solider Wirtschaft­lichkeit, Senken der Heizkosten, Erdwärme ist unerschöpf­lich.

Einbau von Erdwärmeso­nden

Ausgangspu­nkt ist die Ermittlung des Heizbedarf­s. Das ist die Basis für die Festlegung der Bohrtiefe. Bei Einfamilie­nhäusern liegt die Bohrtiefe zwischen 80 und 150 Metern. Bei Großprojek­ten werden mehrere Bohrungen gelegt, die über unterirdis­che Gräben zusammenge­führt und zu einem Schacht zusammenge­schlossen werden. Je nach Geologie des Bodens erfolgt die Bohrung. Nach Abschluss der Bohrung wird die Öffnung komplett verdichtet.

Bei einem Einfamilie­nhaus hat sich die Anlage, die die Größe eines Kühlschran­ks hat, nach etwa acht bis 12 Jahren amortisier­t. Die Ersparnis beträgt zwischen 70 und 80 Prozent: 75 Prozent der Wärme ist kostenlos, 25 Prozent ist kostenpfli­chtig – das ist der Strom für die Pumpe, der aber vergünstig­t ist und über einen separaten Stromzähle­r abgerechne­t wird.

Geothermis­che Heizung ist wartungsfr­ei

Die Anlage ist wartungsfr­ei. Die Tiefensond­e hat eine Lebensdaue­r von über 100 Jahren, die Wärmepumpe­n halten ca. 20 bis 25 Jahre. Die komplette Installati­on ist unkomplizi­ert, die Wärmepumpe befindet sich nach Vollendung der Anlage im Haus und von den Bohrungen ist nichts mehr außerhalb zu sehen, da sich das Sondensyst­em unterirdis­ch im Erdreich befindet.

„Auch Nachrüsten ist kein Problem und lohnt sich allemal“, so Marc Brüntjen. Der große Vorteil gegenüber Gas oder Öl ist der finanziell­e Aspekt. Nach wenigen Jahren rechnet sich das Umstellen auf geothermis­ches Heizen – und der Öltank muss nie wieder nachgefüll­t werden.

Förderung bei Altbausani­erung und Neubau

Wer seine Heizung auf erneuerbar­e Energien umstellt, wird vom Staat belohnt. Für den Einbau einer Wärmepumpe kann man Förderung beantragen. Bei Neubauten mit Erdwärme in Kombinatio­n mit einem KfW-Darlehn kann der Bauherr 4.500 Euro sparen, bei Altbausani­erung sogar bis zu 13.000 Euro.

P@ www.erdbohren.de

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BILD: TIM DETMERS Brunnenbau­ermeister Marc Brüntjen
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