Nordwest-Zeitung

Senn Bücher falsch herum stehen...

„Backwards Books“als unaufdring­liche Buchwand

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Einer aufmerksam­en Leserin haben wir zu verdanken, dass unsere Redaktion dazulernen durfte. Vertauscht­e Rollen, denn hier fand Annegret Rublack aus Wiefelsted­e bei Ihrer Recherche heraus, warum auf unserer ersten Titelseite dieser Beilagense­rie „Wohnen & Leben“die Bücher im Regal verkehrt herum standen.

„Backwards Books“nennt sich der neue Trend, der ‚natürlich‘ aus den USA kommt. Die Lösung fand die NWZ-Leserin in einem Artikel der ZEIT von Ceter Kümmel. In den heimischen Bibliothek­en werden demzufolge die Buchrücken jetzt abgewendet und nur der offene Schnitt ist noch sichtbar. Das gleichmäßi­ge Bild solle besser beruhigen als die Liste großer Namen einer geistigen Heimat, behaupten die neuen Trendsette­r. Ob die namenlose Bibliothek auch ihren eigenen Untergang im ‚papierlose­n Zeitalter‘ aus- drückt? Das passt allerdings nicht zu den namhaften Buchmessen in Leipzig oder Frankfurt, die vor gedruckten Neuerschei­nungen nur so wimmeln – und Verlage sich vor neuen Manuskript­en kaum retten können. Immerhin: Der Trend geht hier nicht nur zum Zweitbuch, sondern zur un-scheinbare­n Buchwand als Deko-Objekt. Es heißt ohnehin, Namen seien nur Schall und Rauch … unser Gedächtnis erinnert sich trotzdem an Buchtitel und Schriftste­ller – der sichtbare Einband ist auch eine Wertschätz­ung der Literatur. wantje agc

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20LD: PHOTOGRAPH­EE.EU
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