Freiwurfschwäche bringt Baskets um Lohn
86:90-Niederlage in Ludwigsburg – Oldenburg trifft nur jeden zweiten Versuch von der Linie
Beim Tabellendritten stimmte die Leistung der Baskets in vielen Bereichen. Nur mit der vermeintlich leichtesten Übung klappte es nicht.
LU@WIGSBURGFOL@ENBURG – Sie machten viele Dinge richtig, hatten den Tabellendritten am Rand einer Heimniederlage – und doch mussten die EWE Baskets am Ende zusehen, wie der Gegner mit seinen Fans die vorzeitige Playoff-Qualifikation feierte.
Die 86:90 (42:45)-Niederlage bei den Riesen Ludwigsburg hinterließ bei Oldenburgs Bundesliga-Basketballern am Samstagabend gemischte Gefühle: Auf der einen Seite war da die mutmachende Erkenntnis, in fremder Halle gegen einen Top-Gegner erneut eine über weite Strecken starke Vorstellung abgeliefert zu haben. Auf der anderen Seite herrschte bei den Mannen um Topscorer Rasid Mahalbasic (21 Punkte) der blanke Frust über die rätselhafte Nervenschwäche beim Freiwurf, durch die der Vizemeister einen Auswärtssieg im Spitzenspiel leichtfertig verpasst hatte.
„Schade, dass sich das Team für einen großen Kampf nicht belohnt hat. Ludwigsburg hat das Spiel nicht gewonnen, wir haben es verloren“, meinte Baskets-Geschäftsführer Hermann
Schüller, nachdem die Serie von zuvor fünf gewonnenen Spielen in Folge zu Ende gegangen war. „Wir haben gegen eine Mannschaft, die gerade das Finalturnier der Champions League erreicht hat, eine super Leistung gezeigt. Leider haben wir das Spiel an der Freiwurflinie verschenkt“, ergänzte Schüller.
Ein Blick auf die Statistik zum Spiel gab dem Clubchef Recht: Glänzende Trefferquoten und ein mit 35:26 überraschend
deutlich gewonnenes Reboundduell gegen in dieser Disziplin starke Gastgeber drückten in Zahlen aus, was die 3542 Zuschauer auf dem Parkett der Ludwigsburger Arena gesehen hatten.
In 40 packenden Spielminuten wussten die Oldenburger offensiv wie defensiv zu überzeugen, holten angetrieben von einem aufdrehenden Philipp Schwethelm einen 14Punkte-Rückstand nach 30 Minuten (60:74) auf und
agierten mit den Riesen bis zum Schluss auf Augenhöhe.
Dummerweise fiel den Schützlingen von Trainer Mladen Drijencic die vermeintlich leichteste Übung eines Profi-Basketballers an diesem Abend schwer. Von 20 Freiwürfen fanden nur zehn den Weg durch die Reuse, die magere Ausbeute von 50 Prozent brachte die Baskets um den Lohn ihrer Mühen.
Symptomatisch war es da, wie Mickey McConnell die
letzte große Chance zur Verlängerung kläglich vergab. Neun Sekunden vor dem Ende bekam der Spielmacher beim Stand von 85:88 drei Freiwürfe zugesprochen, zeigte jedoch Nerven und brachte nur einen im Korb unter.
„Die Freiwürfe haben uns das ganze Spiel über verfolgt“, ärgerte sich Drijencic, der sich aber dennoch „stolz“über die Moral seiner Mannschaft zeigte: „Wir nehmen viel Positives aus diesem Spiel mit.“