NWZ-REDAKTEUR SIEHT KAUM NOCH HSV-CHANCEN
Wer von fünf gefährdeten Teams die Klasse hält und wer in die 2. Liga muss
Hamburg und Köln müssen einen Rückstand aufholen. Ob die beiden Traditionsvereine das schaffen? Die Ð blickt auf das Restprogramm und wagt eine Prognose.
OLDENBURG – Während die deutsche Meisterschaft mal wieder frühzeitig an Bayern München vergeben ist, garantiert zumindest der Abstiegskampf in der FußballBundesliga wie schon in den vergangenen Jahren Spannung und Dramatik. Fünf Mannschaften müssen an den letzten fünf Spieltagen durch einen Nervenkrimi, bei dem am Ende zwei Absteiger und ein Relegationsteilnehmer feststehen.
14. FREIBURG (30 PUNKTE)
Die Freiburger haben die beste Ausgangslage, aber die schlechteste Form. Seit sechs Partien ist der SC sieglos, vier davon hat er verloren. In dieser Zeit haben die Breisgauer, die zu sehr auf Torjäger Nils Petersen angewiesen sind (13 von 26 und damit 50 Prozent aller SC-Treffer), nur zwei Tore erzielt. Nach dem 0:2 gegen Wolfsburg stehen nun gegen Mainz, Hamburg und Köln gleich drei weitere direkte Duelle im Abstiegskampf an, die darüber entscheiden, ob es für Freiburg noch einmal brenzlig wird.
Res programm: Mainz (Auswärts), Hamburg (A), Köln (Heim), Gladbach (A), Augsburg (H).
Prognose: Der Sportclub ist ein gewachsener Verein, der diese Situation kennt, und hat in Christian Streich den idealen Trainer. Die Wahrscheinlichkeit, dass er in den kommenden drei Partien ausreichend punktet, um sich abzusichern, ist sehr hoch. Freiburg beendet die Saison mit 34 Zählern auf dem 15. Platz.
15. WOLFSBURG (29)
Die individuell stärkste Mannschaft aller Kellerkinder hat sich unter Bruno Labbadia langsam gefunden. Schon
gegen Schalke (0:1) spielte der VfL gut, jetzt holte er in Freiburg (2:0) den ersten Sieg mit Labbadia. „Wir haben einen wichtigen Schritt gemacht, aber mehr auch nicht“, mahnte der Coach, der schon mehrmals bewiesen hat, dass er Teams vor dem Abstieg bewahren kann. Wolfsburg hat zudem durch das beste Torverhältnis aller Teams einen Extrapunkt und darf noch dreimal daheim antreten.
Res programm: Augsburg (H), Gladbach (A), Hamburg (H), Leipzig (A), Köln (H).
Prognose: Trotz einer weiteren
Saison weit hinter den eigenen Erwartungen und Möglichkeiten gelingt der Klassenerhalt relativ souverän. Wolfsburg gewinnt alle drei Heimspiele und verbessert sich mit letztlich 38 Punkten auf den 14. Platz.
16. MAINZ (27)
Die Mainzer sind wie die Freiburger seit sechs Begegnungen ohne Dreier, holten in dieser Zeit aber zumindest vier Remis. Der Zähler in Köln (1:1) war enorm wichtig. Die Form ist insgesamt schwach, es fehlt zudem ein Torjäger. Der FSV profitiert seit Wochen von seinem Punktepolster und den schwachen Ergebnissen der Konkurrenz.
Res programm: Freiburg (H), Augsburg (A), Leipzig (H), Dortmund (A), Bremen (H).
Prognose: Viel punkten wird Mainz nicht mehr, zumal starke Gegner warten. Der Vorsprung reicht aber zunächst aus, um mit 31 Zählern in die Relegation zu kommen. Dort jedoch scheitern die Rheinhessen am ZweitligaDritten Holstein Kiel.
17. HAMBURG (22)
Ernüchterung im Rheinland: Das 1:1 im Heimspiel gegen Mainz war für den FC viel zu wenig. „So lange es rechnerisch möglich ist, glaube ich an die Chance“, sagte Trainer Stefan Ruthenbeck trotzig. Der Coach weiß allerdings auch: Auf die Kölner wartet wahrscheinlich das schwerste Restprogramm aller Teams mit Heimspielen gegen den Zweiten Schalke und Meister München sowie drei Auswärtspartien.
Res programm: Berlin (A), Schalke (H), Freiburg (A), München (H), Wolfsburg (A).
Prognose: Die katastrophale Hinrunde ist nicht aufzuholen. Der FC steigt als Letzter in die 2. Liga ab.