Nordwest-Zeitung

Er träumt noch vom „Traumschif­f“

Claus Theo Gärtner wird 75 Jahre alt – Bekannt als Privatdete­ktiv Matula

- VON MARTINA SCHEFFLER

Er will wegkommen vom Image des Lederjacke­nTrägers. An seinem Geburtstag am 19. April ist der gebürtige Berliner auf Reisen.

MÜNCHEN/OLDENBURG Weglaufen gibt’s nicht für Matula. Pardon, für Claus Theo Gärtner. Der Schauspiel­er, wie nur wenige eins geworden mit der TV-Rolle seines Lebens, die auch seiner Autobiogra­fie ihren Namen gab, wird nicht zu Hause sein an seinem 75. Geburtstag am 19. April.

„Wir flüchten nicht, wir machen halt ’ne Reise, wenn ich Geburtstag habe“, sagt der gebürtige Berliner kurz vor seinem Ehrentag. Mit dem Schiff soll es nach Dubai gehen. Ein ganz besonderes Schiff ist ein alter Traum des Schauspiel­ers: „Mich hat man mal gefragt, hätten Sie nicht mal Lust, was anderes zu machen. Da habe ich gesagt, ja, ich würde auch mal gern beim Traumschif­f mitfahren.“Daraufhin rief ihn Produzent Wolfgang Rademann an, um eine geeignete Rolle zu fineine

den. „Und dann ist er verstorben, und die anderen wussten das nicht. Also mache ich jetzt selbst ’ne Reise mit dem Schiff.“

Der Traum aber ist noch lebendig – wenn noch mal ein Angebot käme, auf der „Amadea“mitzufahre­n, der Mann mit der rauchigen Stimme

würde zusagen. „Sofort.“Welches Ziel? „Das ist mir egal, Hauptsache Traumschif­f.“Doch eigentlich steht bei Gärtner, der vor einiger Zeit Basel zu seiner neuen Heimat gemacht hat, das Theater an erster Stelle. An Theatern in Niedersach­sen – darunter in Göttingen, Braunschwe­ig und auch in Oldenburg – begann einst die Karriere des Sohns eines Kaufmanns und einer Ballettmei­sterin.

Zu diesen Wurzeln will er nun zurückkehr­en. Einen Traum realisiere er mit seiner Frau Sarah: „Meine Frau schreibt gerade ein neues Stück, und zwar macht sie Bühnenfass­ung, eine Theaterfas­sung von ,Limelight’.“Im November oder Dezember, so Gärtner, soll die Premiere des Stückes nach dem Hollywood-Film von 1952 im Berliner Schlosspar­ktheater stattfinde­n. „Da werde ich die Rolle spielen, die Charlie Chaplin im Film gespielt hatte.“Und mal wegkommen von dem ewigen Lederjacke­n tragenden, zerknitter­ten Privatdete­ktiv, der in rund 300 Folgen von 1981 an mit wechselnde­n Anwälten an seiner Seite fürs ZDF in den Straßen von „Mainhattan“Frankfurt ermittelte. „Ein Fall für Zwei“war mehr als 30 Jahre lang auch ein Fall für Gärtner.

Für 100 Folgen hatte er einst zugesagt, 1987 war er „Detektiv des Jahres“, 2013 stieg er aus, 2017 wieder ein – dieses Mal als Solo für Matula. Während die ZDF-Freitagsse­rie inzwischen mit den neuen Darsteller­n wiederbele­bt wurde, gibt Gärtner als Matula den inzwischen ganz einsamen Wolf, nur noch begleitet von Hund Dr. Renz – benannt nach dem ersten Anwaltspar­tner, den Günter Strack spielte. Gerade lief der zweite Teil von „Matula“. Ein dritter Film ist in Planung.

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DPA-BILD: LINO MIRGELER Denkt nicht ans Aufhören: Claus Theo Gärtner in München

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