Werder hinkt Anspruch auswärts hinterher
Bremer enttäuschen bei 0:2-Pleite in Stuttgart – Kohfeldt: „Nicht genug Tempo“
Das Polster auf Relegationsplatz 16 beträgt weiter beruhigende sieben Punkte. Nun warten zwei schwierige Heimspiele.
STUTTGART/BREMEN Florian Kohfeldt hatte eindringlich gewarnt. Das ganze Gerede davon, sein Team sei angesichts der zuletzt so starken Heimauftritte bereits ein Spitzenteam, hatte der Coach des FußballBundesligisten Werder Bremen klar und deutlich zurückgewiesen. „Das sind wir noch lange nicht“, hatte Kohfeldt vor der Partie beim VfB Stuttgart gesagt. Es gehe vielmehr um einen weiteren Entwicklungsschritt, den er von seinen Spielern im Schwabenland sehen wolle. Auch in der Fremde dominant auftreten, auswärts das eigene Spiel durchbringen. Darum ging es dem Bremer Trainer.
Und genau deshalb verlief der Nachmittag für den Bremer Trainer so enttäuschend. Denn bei der 0:2 (0:1)-Niederlage machte Werder eben diesen Entwicklungsschritt nicht, hinkt auswärts seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Weshalb der Klassenerhalt bei sieben Punkten Vorsprung drei Spieltage vor Schluss immer noch nicht komplett sicher ist, auch wenn niemand mehr ernsthaft daran zweifelt.
„Wir hatten heute nicht genügend Tempo und viele individuelle Dinge haben nicht geklappt“, monierte Kohfeldt: „Wir müssen nun aufarbeiten, warum wir im Spiel keine Lösungen finden konnten.“
Denn insgesamt begegneten sich der nun endgültig gerettete VfB und Werder auf Augenhöhe, doch in den entscheidenden Situationen waren die Bremer dann doch nicht voll da. Schon bei der 1:2-Niederlage in Hannover vor zwei Wochen hatten die Grün-Weißen im ersten Durchgang enttäuscht. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht das umgesetzt, was der Trainer uns vor der Partie mitgegeben hat“, sagte Dauerrenner Maximilian Eggestein. „Wir haben die Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen, die Konter nicht gut ausgespielt, unsere Angriffe zu oft verschleppt und den Abschluss nicht gesucht“, kritisierte auch Max Kruse.
Ein wirklicher Rückschlag ist die Niederlage durch die Treffer von Christian Gentner (13. Minute) und Berkay Özcan (90.+1) tabellarisch jedoch nicht. An der Gesamtsituation hat sich wegen der Niederlagen von Wolfsburg, Freiburg und Mainz nicht viel
Enttäuscht: Kohfeldt
Florian
getan. „Ich sage in aller Deutlichkeit: Unser primäZiel, res von dem wir im November noch sehr weit entfernt waren, ist greifbar“, sagte deswegen Kohfeldt. „Der Relegationsplatz ist rechnenoch risch möglich, das müswir sen uns weiterhin vor Auhalten gen und hochkonzentbleiben“, riert warnte indes Jerome Gondorf, der ein weüberraschend nig in der Startanstatt elf des Kapitäns Zlatko Junuzovic stand.
In den beiden nun folgenden Heimspielen gegen BoDortmund russia und Bayer Leverkusen sollen die letzten Zweifel ausgeräumt werden. „Egal wie die Gegner heißen. Ich bin davon überzeugt, dass am Ende der Klassenerhalt stehen wird“, sagte der BreTrainer. mer „Wir sind zuhause sehr stark. Also hoffe ich, dass wir nächste Woche den Klassenerhalt perfekt mabetonte chen“, Philipp Bargder frede, gegen die Borussia
allerdings genau wie Florian Kainz aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlen wird. Es gehe aber ja nicht nur um den reinen Klassenerhalt, sagte Bargfrede: „Wir haben den Anspruch, in der Tabelle weiter zu klettern, zu punkten.“
Werder wird derweil die vereinbarte Kaufoption bei Stürmer Ishak Belfodil nicht ziehen. Sportchef Frank Baumann will den algerischen Nationalspieler dennoch halten. „Wir haben uns geeinigt, nicht die Kaufoption zu ziehen, was nicht heißt, dass er nicht nächste Saison bei uns spielt“, sagte Baumann. Werder hatte den 26-Jährigen vor der Saison von Standard Lüttich ausgeliehen und will offensichtlich den Preis drücken. „Wir fühlen uns jetzt in einer besseren Verhandlungsposition“, sagte Baumann. Die Kaufsumme soll bei sieben Millionen Euro gelegen haben.