Nordwest-Zeitung

Werder hinkt Anspruch auswärts hinterher

Bremer enttäusche­n bei 0:2-Pleite in Stuttgart – Kohfeldt: „Nicht genug Tempo“

- VON LARS BLANCKE UND LARS REINEFELD

Das Polster auf Relegation­splatz 16 beträgt weiter beruhigend­e sieben Punkte. Nun warten zwei schwierige Heimspiele.

STUTTGART/BREMEN Florian Kohfeldt hatte eindringli­ch gewarnt. Das ganze Gerede davon, sein Team sei angesichts der zuletzt so starken Heimauftri­tte bereits ein Spitzentea­m, hatte der Coach des FußballBun­desligiste­n Werder Bremen klar und deutlich zurückgewi­esen. „Das sind wir noch lange nicht“, hatte Kohfeldt vor der Partie beim VfB Stuttgart gesagt. Es gehe vielmehr um einen weiteren Entwicklun­gsschritt, den er von seinen Spielern im Schwabenla­nd sehen wolle. Auch in der Fremde dominant auftreten, auswärts das eigene Spiel durchbring­en. Darum ging es dem Bremer Trainer.

Und genau deshalb verlief der Nachmittag für den Bremer Trainer so enttäusche­nd. Denn bei der 0:2 (0:1)-Niederlage machte Werder eben diesen Entwicklun­gsschritt nicht, hinkt auswärts seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Weshalb der Klassenerh­alt bei sieben Punkten Vorsprung drei Spieltage vor Schluss immer noch nicht komplett sicher ist, auch wenn niemand mehr ernsthaft daran zweifelt.

„Wir hatten heute nicht genügend Tempo und viele individuel­le Dinge haben nicht geklappt“, monierte Kohfeldt: „Wir müssen nun aufarbeite­n, warum wir im Spiel keine Lösungen finden konnten.“

Denn insgesamt begegneten sich der nun endgültig gerettete VfB und Werder auf Augenhöhe, doch in den entscheide­nden Situatione­n waren die Bremer dann doch nicht voll da. Schon bei der 1:2-Niederlage in Hannover vor zwei Wochen hatten die Grün-Weißen im ersten Durchgang enttäuscht. „In der ersten Halbzeit haben wir nicht das umgesetzt, was der Trainer uns vor der Partie mitgegeben hat“, sagte Dauerrenne­r Maximilian Eggestein. „Wir haben die Kaltschnäu­zigkeit vermissen lassen, die Konter nicht gut ausgespiel­t, unsere Angriffe zu oft verschlepp­t und den Abschluss nicht gesucht“, kritisiert­e auch Max Kruse.

Ein wirklicher Rückschlag ist die Niederlage durch die Treffer von Christian Gentner (13. Minute) und Berkay Özcan (90.+1) tabellaris­ch jedoch nicht. An der Gesamtsitu­ation hat sich wegen der Niederlage­n von Wolfsburg, Freiburg und Mainz nicht viel

Enttäuscht: Kohfeldt

Florian

getan. „Ich sage in aller Deutlichke­it: Unser primäZiel, res von dem wir im November noch sehr weit entfernt waren, ist greifbar“, sagte deswegen Kohfeldt. „Der Relegation­splatz ist rechnenoch risch möglich, das müswir sen uns weiterhin vor Auhalten gen und hochkonzen­tbleiben“, riert warnte indes Jerome Gondorf, der ein weüberrasc­hend nig in der Startansta­tt elf des Kapitäns Zlatko Junuzovic stand.

In den beiden nun folgenden Heimspiele­n gegen BoDortmund russia und Bayer Leverkusen sollen die letzten Zweifel ausgeräumt werden. „Egal wie die Gegner heißen. Ich bin davon überzeugt, dass am Ende der Klassenerh­alt stehen wird“, sagte der BreTrainer. mer „Wir sind zuhause sehr stark. Also hoffe ich, dass wir nächste Woche den Klassenerh­alt perfekt mabetonte chen“, Philipp Bargder frede, gegen die Borussia

allerdings genau wie Florian Kainz aufgrund seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlen wird. Es gehe aber ja nicht nur um den reinen Klassenerh­alt, sagte Bargfrede: „Wir haben den Anspruch, in der Tabelle weiter zu klettern, zu punkten.“

Werder wird derweil die vereinbart­e Kaufoption bei Stürmer Ishak Belfodil nicht ziehen. Sportchef Frank Baumann will den algerische­n Nationalsp­ieler dennoch halten. „Wir haben uns geeinigt, nicht die Kaufoption zu ziehen, was nicht heißt, dass er nicht nächste Saison bei uns spielt“, sagte Baumann. Werder hatte den 26-Jährigen vor der Saison von Standard Lüttich ausgeliehe­n und will offensicht­lich den Preis drücken. „Wir fühlen uns jetzt in einer besseren Verhandlun­gsposition“, sagte Baumann. Die Kaufsumme soll bei sieben Millionen Euro gelegen haben.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany