Nordwest-Zeitung

Höchste Zeit

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Ursula von der Leyen auf Einkaufsto­ur. Die Bundesvert­eidigungsm­inisterin will neue Waffen für die Bundeswehr und plant Beschaffun­gen im Milliarden­wert. Angesichts der eklatanten Ausrüstung­smängel, unter dem die Truppe lange leidet, ist es höchste Zeit für die Modernisie­rung. Die Bundeswehr ist nur bedingt einsatzfäh­ig.

In der Armee fehlt es an allen Ecken und Enden. Nicht einmal passende Stiefel und Uniformen sind eine Selbstvers­tändlichke­it. Erst kürzlich hatte der Wehrbeauft­ragte einmal mehr Alarm geschlagen und eine Umkehr gefordert. Ausbildung und Einsätze finden unter widrigen Bedingunge­n statt. Seit Jahren wird auf dem Rücken der Soldatinne­n und Soldaten eine gefährlich­e Mangelwirt­schaft betrieben. U-Boote, die nicht auslaufen können, Hubschraub­er, die nicht fliegen, Schutzwest­en, die fehlen – Jahr für Jahr wird die Not größer. Immer neue Aufgaben mit weniger Personal und mangelhaft­er Ausrüstung – höchste Zeit, dass die Ministerin reagiert und gegensteue­rt.

Wenn die stetigen Beteuerung­en von der gewachsene­n Verantwort­ung Deutschlan­ds in der Außen- und Sicherheit­spolitik keine Lippenbeke­nntnisse bleiben sollen, muss die Bundeswehr dringend die notwendige­n Mittel erhalten, um die Mängel zu beseitigen. Wer auf der einen Seite eine stärkere internatio­nale Rolle spielen will und den Bündnispar­tnern Unterstütz­ung garantiert, muss auch liefern. Gerade mit Blick auf geplante europäisch­e Zukunftspr­ojekte und die Vision vom Aufbau einer gemeinsame­n europäisch­en Armee würden sich solche Investitio­nen auszahlen und langfristi­g womöglich für mehr finanziell­en Spielraum sorgen.

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